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Verdauungsturbo Rhabarber

In den letzten zwei Jahren hat der Rhabarber wieder einen richtigen Hype erlebt. Ein Café, das keine Rhabarbersaft-Schorle anbietet, ist schnell unten durch. Es ist der süßlich-saure Geschmack, der zu immer neuen Rezeptideen mit Rhabarber führt.

In den letzten zwei Jahren hat der Rhabarber wieder einen richtigen Hype erlebt. Ein Café, das keine Rhabarbersaft-Schorle anbietet, ist schnell unten durch. Es ist der süßlich-saure Geschmack, der zu immer neuen Rezeptideen mit Rhabarber führt.

Rhabarber: Vier Rhabarberstangen mit einem Strohfaden zusammengebunden
Rhabarber hat es in sich – leider nicht nur Gutes

Das Wichtigste in Kürze:

  • Er ist ein interessantes Gemüse, das dank reichlich Vitamin C eine krankheitsvorbeugende Wirkung hat!
  • Das Staudengemüse regt die Darmfunktion an, fördert eine gesunde Verdauung und hilft dabei den Stoffwechsel anzukurbeln
  • Eignet sich prima als Bestandteil Deiner Ernährung

Beim Rhabarber stellt sich als erstes die Frage: Obst oder Gemüse? Oftmals wird er für Obst gehalten, zählt aber botanisch zum Staudengemüse. Und dennoch ist er im Frühling ein fester Bestandteil in Kuchen, Torte oder Kompott. Rhabarber schmeckt nicht nur lecker und erfrischend, sondern hat auch in Bezug auf unsere Gesundheit so einiges zu bieten.

Wann und wo wächst dieses Frühlingsgemüse?

Über die Herkunft gibt es verschiedene Aussagen. Erstmals wurde Rhabarber 2.700 vor Christus in China schriftlich erwähnt und diente als medizinische Heilpflanze bei Darmträgheit, Fieber und gegen Pest. Von China verbreitete sich der Rhabarber nach Russland. Die Römer bezogen das Staudengemüse direkt aus dem russischen Reich und nannten ihn „reubarbarum“, was so viel wie „Wurzel der Barbaren“ heißt. Im Jahr 1292 gelangte der medizinische Rhabarber, von dem zunächst nur die Wurzeln verwendet wurden, durch Marco Polo nach Europa. Erst seit dem 18. Jahrhundert erkannte man die kulinarische Bedeutung von Rhabarber als Gemüse- und Gartenpflanze.
Als Frühlingsgemüse hat er seine Saison zwischen April und Juni.

Wie schmeckt er?

Grünstieliger Rhabarber mit grünem Fleisch hat den höchsten Anteil an Oxalsäure – das ist der Stoff, der für den charakteristischen säuerlich-herben Geschmack verantwortlich ist. Rhabarbergemüse mit rotem Stiel und rotem Fleisch enthält wenig Oxalsäure, ist besonders mild im Geschmack und hat ein leicht himbeerartiges Aroma. Diese Sorten sind allerdings recht wenig vertreten und teurer als die anderen. Bei Rhabarber mit grünem Stiel und rotem Fleisch liegt der Oxalsäurewert in der Mitte.

Wie gesund ist Rhabarber?

Oxalsäure ist mit 80mg/ 100g der wichtigste Inhaltsstoff des Staudengemüses. Dieser hat leider eine störende Eigenschaft: Sie bildet sich mit dem Blutcalcium zu unlöslichen und für den Körper unverwertbaren Calciumsalzen. Daher gilt das Stängelgemüse als wahrer Calcium-Räuber. Dieser Effekt wird jedoch so gut wie aufgehoben, wenn zum Rhabarber calciumreiche Lebensmittel wie Milch oder Quark verzehrt werden. Da Oxalsäure vorwiegend in den Blättern und kaum in den Stängeln vorkommt, ist bei ausreichender Calciumversorgung nichts zu befürchten. Vorsicht: Wer nach einer Mahlzeit mit Rhabarber ein „pelziges“ Gefühl auf den Zähnen verspürt, sollte nicht sofort zur Zahnbürste greifen. Denn durch die Oxalsäure wird der Zahnschmelz angegriffen und die Zahnoberfläche aufgeraut. Werden die Zähne sofort geputzt, kommt es mitunter zu Beschädigungen an der Zahnoberfläche.

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Der hohe Pektinanteil im Staudengemüse fördert die Verdauung und regt den Appetit an. Ebenfalls verdauungsfördernd wirkt das enthaltene Natrium, welches die Darmbewegung anregt und das Blut reinigt. Daher wird es gerne für Frühjahrskuren angewendet. Das im Rhabarber enthaltene Kalium kann den Blutdruck senken und entwässernd wirken. Mit seinen Vitaminen und Mineralstoffen ist das Stängelgemüse genau das richtige Mittel gegen die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit.

Neben Oxalsäure enthält das Stängelgemüse noch Zitronen- und Apfelsäure, Gerb- und Bitterstoffe sowie Pektin. Mit bis zu 29 Milligramm auf 100 Gramm ist Rhabarber besonders reich an Vitamin C. Weiterhin kommen auf 100 Gramm Rhabarber 80 Milligramm Kalium, 1,3 Gramm Kohlenhydrate, 3,2 Gramm Ballaststoffe, 0,6 Gramm Eiweiß und 0,1 Gramm Fett. Außerdem zählen Kalzium, Phosphor, Folsäure, Eisen, Magnesium, Vitamin B1, B2 sowie Niacin zu den Inhaltsstoffen.

Tipps zur Zubereitung

Auch wenn Rhabarber eine Gemüsesorte ist, so lässt er sich ohne großartigen Aufwand als Dessert, Marmelade, Kompott, Suppe, Saft, Kuchenfüllung oder Kuchenbelag und für Süßspeisen verarbeiten. Mit genügend Zucker wird die Säure ausgeglichen. Wer es kalorienärmer mag, greift natürlich zu Süßstoff oder Honig. Auch das Andünsten in Apfelsaft lässt die Säure weichen.

Bei der Zubereitung gilt es dennoch, einige Dinge zu beachten. Rhabarber ist im rohen Zustand ungenießbar. Die Blätter sind giftig und werden nicht gegessen. Auch können bei der Verarbeitung von Rhabarber in Metallgefäßen giftige Stoffe entstehen. Weiterhin darf das Frühlingsgemüse nicht auf Alufolie gelegt werden, sonst verbinden sich die Säuren mit den Metallen.

Jungem Rhabarber muss die Haut nicht zwangsläufig abgezogen werden. Diese kann man ohne Bedenken mitessen. Nach dem Waschen und Schälen wird der Rhabarber gekocht. Je nach Weichegrad benötigt er etwa 10 bis 15 Minuten zum Garen. Beim Kochen nur die unterste Schicht mit Wasser bedecken, sonst kocht sich Rhabarber aus und die Vitamine gehen verloren. Nach dem Kochen sollte der Rhabarber nach Möglichkeit blanchiert werden. Kochwasser unbedingt wegschütten.

Die Eigensäure von Rhabarber lässt sich vorzugsweise nach dem Kochen neben Zucker, auch mit Eischnee, flüssiger Sahne oder Milch mildern. Wird aus dem Rhabarber ein Kompott, können Früchte wie Äpfel oder eingeweichte Trockenpflaumen mitgekocht werden.

So wird Rhabarber zum Genuss

Für gelungene Abwechslung im Frühjahr und Sommer sorgt die Rhabarbersuppe, die aus Rhabarber, Crème fraîche, Vanilleschote und Zitrone besteht. Minze verleiht der Suppe zusätzliche Frische.

Zwar nicht ganz typisch, dennoch raffiniert ist Schweinefilet mit Rhabarbersoße. Hier wird der Rhabarber in Butter angebraten, mit Bier und Brühe weich gekocht, mit Gewürzen abgeschmeckt und zum Schweinebraten serviert. Auch bei Fisch wird Rhabarber zum pikanten Begleiter.

Aus der frischen, gesunden und leichten Küche stammt der Salat aus Rhabarber. Hier wird der Rhabarber zusammen mit Spargel, Zwiebeln, Rucola, Eichblattsalat, Parmesan und Gewürzen zum wahren Erlebnis für Augen und Gaumen.

Rhabarber ist durch seinen hohen Wassergehalt von 94 Prozent kalorienarm und schmeckt, richtig zubereitet, unwiderstehlich. Er regt die Fettverbrennung an und wirkt sich durch die vielen Mineralstoffe und Vitamine positiv bei einer Diät aus. Rhabarber entgiftet, senkt den Cholesterinspiegel und sorgt beim Abnehmen für wahre Glücksgefühle. Leckere Rezepte findest Du auf Gymondo.

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