Sandra, warum hat das Thema Burnout in den letzten Jahren so sehr an Bedeutung gewonnen?
Der Begriff ist zu einer Modeerscheinung geworden, die in den 70ern in den USA in Fachkreisen entstanden ist. Ursprünglich wurde der Begriff für Berufsgruppen angewendet, die mit Menschen arbeiten. Zum Beispiel für das Gesundheitswesen, die Polizei, die Feuerwehr, Psychologen und Lehrer.
Mit steigender Popularität hat sich der Begriff dann in allen Berufen und in allen Sparten durchgesetzt. Die mit dem Thema Burnout verbundenen Symptome existieren bereits seit Beginn der Industrialisierung und sicher noch eine lange Zeit zuvor, haben jedoch durch die kurze und prägnante Formulierung ein neues Aushängeschild und eine zusammenfassende Erklärung erhalten.
Ist Burnout eine Krankheit?
Wissenschaftlich gesehen ist das Burnout Syndrom nicht als Krankheit anerkannt, sondern ein Problem der Lebensbewältigung. Beispielsweise kann eine chronische Überlastung zu einem Burnout Syndrom führen. Der Begriff Syndrom bezeichnet dabei eine Vielzahl von Symptomen, die sich auf den Körper, die Psyche oder den Geist niederschlagen können.
Gibt es gesellschaftliche Gruppen, die besonders gefährdet sind, in einen Burnout zu geraten?
Sicherlich ist das Phänomen eher bei Menschen nachweisbar, die mit anderen Menschen arbeiten, da diese Arbeit meist ein Höchstmaß an Konzentration auf allen Ebenen einfordert. Jedoch sind Menschen in allen Berufssparten gefährdet, die sich privat oder beruflich über Jahre hinweg überfordern.
Wie unterscheide ich, ob ich „nur“ gestresst bin oder ob ich tatsächlich kurz davor stehe, in einen Burnout zu geraten? Und ist Burnout tatsächlich nur auf Stress in der Arbeit zurückzuführen?
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Burnout ist ein jahrelanger Prozess. Eine sehr lange andauernde Energieabgabe bei geringer Wirkung auf das Ergebnis und einem ungenügenden Nachschub an Energie. In anderen Worten: das Ausbrennen passiert, wenn aufgrund der Lebensumstände nicht genug Ressource für Entspannung, Belohnung und Auftanken existiert.
An wen wende ich mich eigentlich am besten, wenn mich meine Probleme überwältigen?
Die erste und beste Adresse ist der Hausarzt, der in persönlicher Absprache mit dem betroffenen weitere Maßnahmen einleiten kann. Da sich Burnout auf den Körper und den Geist auswirkt, wird individuell im Einzelfall besprochen, was zu tun ist.
Was kann ich gegen Burnout tun?
Burn Out Prävention fängt vor allem bei einer genauen Selbstbeobachtung an. Wichtig ist, die ersten Anzeichen wie Erschöpfung, Reizbarkeit oder ein ungewöhnlich hoher Energieeinsatz bei der Erledigung simpler Aufgaben zu bemerken und nötige Schritte zur Regulierung einzuleiten.
Über die Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte gelingt das am besten. Hilfreich ist vor allem ein dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit angepasster Sport. Dabei muss es nicht immer ein leistungsorientierter Sport sein, vielmehr sind eine Regelmäßigkeit und der Einsatz des ganzen Körpers wichtig.
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Dann ist doch Sport eigentlich eine gute Präventionsmaßnahme und kann auch dann helfen, wenn ich bereits mitten drin bin im Burnout. Warum hört man dann immer wieder von ausgebrannten Leistungssportlern? Ist das kein Widerspruch?
Wie bereits erwähnt, entsteht ein Burnout aus Überforderung und ist ein langsamer Prozess, der sich über Jahre hinweg aufbaut. Ein Leistungssportler, der beispielsweise soziale und emotionale Zusammenhänge vernachlässigt, der nur auf ein Ziel ohne Ausgleich fokussiert ist, könnte trotz körperlicher Topform einen Mangel auf anderen Ebenen entwickeln. Eine hohe Konzentration sowie ein starker Leistungs- und Konkurrenzkampf können zu einer schleichenden Überforderung führen.
Sandra Fischer berät und coacht mit ihrer Firma Sports Transfer gemeinsam mit Mario Eggimann rund um das Thema Burnout.
Auf der Suche nach einem Interviewpartner, der einen Burnout selbst erfahren hat, musste ich feststellen, dass kaum jemand offen über seine Erfahrungen sprechen wollte. Warum ist das so? Schließlich wird das Thema doch in den Medien derzeit ausgeschlachtet..
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Zum einen ist eine Abflachung der eigenen Leistungsfähigkeit eine Tabuzone für viele Menschen. Viele begreifen eine Zeit verminderter Leistungsfähigkeit als Niederlage und über persönliche Niederlagen spricht man nicht gerne. Die Angst als „kranker Mensch“ gebrandmarkt zu sein spielt sicher im Arbeitsumfeld auch eine große Rolle. Die Medien haben aber längst gelernt, dass viele Menschen betroffen sind, und dass die Dunkelziffer hoch ist.
Wenn Du mehr zum Thema Burnout erfahren willst, schau Dir doch mal unser Interview mit einem an Burnout erkrankten Manager an!
Die beste Waffe gegen Burnout und Erschöpfung
Die beste Medizin gegen Depressionen und Burnout ist immer noch regelmäßiger Sport. Er macht Dich leistungsfähiger und baut gleichzeitig Stress ab, der sich sonst immer weiter anstaut. Mit dem Gymondo Yoga Programm förderst Du ganz bewusst Deine Entspannung und hältst Dich so fit für den Alltag.
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