Das wichtigste in Kürze:
- Sekundäre Pflanzenstoffe geben Blüten ihre Farben und ihren Geruch – Diese Stoffe haben unterschiedlichste Auswirkungen auf den menschlichen Körper (von beruhigend, über belebend, bis das Immunsystem stärkend) – Es lohnt sich, sich mit Blüten zu beschäftigen!
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Wie werden essbare Blüten verwendet?
Essbare Blüten würziger Kräuter oder bunter Blumen lassen sich vielfältig verwenden – in erster Linie denkt man dabei an romantisch-dekorative Zwecke, beispielsweise Rosenblätter im Bett der Honeymoon-Suite, oder für die äußerliche Anwendung im Bereich der Schönheitspflege, etwa als Badezusatz, im Shampoo oder in der Hautcreme.
Doch zunehmend setzt die Gourmetküche auf essbare Blüten, und Feinschmecker wissen nicht nur Optik und Botschaft der Blumen, sondern vor allem ihren Geschmack und gesundheitlichen Nutzen auf den menschlichen Organismus zu schätzen. Das bedeutet allerdings nicht, dass man essbare Blüten nur auf die Suppe streuen oder in den Salat mischen kann – mit der bunten Vielfalt lassen sich zahlreiche kreative und köstliche Gerichte zaubern.
Seit wann verwendet man essbare Blüten?
Mit der Praktik, essbare Blüten in der Gastronomie einzusetzen, wurde altes Heilwissen neu entdeckt. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Blumen war bereits den alten Griechen und Römern, später auch den Azteken, bekannt. Auch die Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen verwendete im 12. Jahrhundert essbare Blüten für ihre Kräutermedizin. Die Lehren der Hildegard von Bingen finden bis heute großen Anklang.
Generell war es im Mittelalter üblich, beim Kochen kaum einen Unterschied zwischen Gewürzen, Kräutern und Blumen zu machen – damals haben die Köche essbare Blüten größtenteils in Desserts, Soßen, Salaten und Suppen verarbeitet.
Darüber hinaus haben früher auch als Hexen bezeichnete Frauen essbare Blüten zum Brauen diverser Tränke und Essenzen verwendet, die dann den Kranken zur Heilung verabreicht wurden.
Wo findet man essbare Blüten?
Auf einer Blumenwiese in der Natur oder in den heimischen Blumenbeeten findet man zahlreiche Blumen, die über essbare Blüten verfügen. Dazu zählen Rose, Tulpe, Nelke, Veilchen, Ringelblume, Taglilie, Dahlie, Stiefmütterchen, Löwenmäulchen, Kornblume, Gänseblümchen, Wicke, Duftgeranie, Sonnenblume, Fuchsia, Begonie, Chrysantheme, Herbstaster, Sanddorn, Gladiole, Agastache, Jasmin, Huflattich, Vergissmeinnicht, Platterbse, Glockenblume und Löwenzahn.
Auch im Kräuter- und Gewürzgarten findet man zahlreiche Blüten: Hier stammen essbare Blüten unter anderem von Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch, Borretsch, Salbei, Kamille, Basilikum, Kapuzinerkresse, Goldmelisse, Thymian, Rosmarin, Majoran, Dille, Fenchel, Kapuzinerkresse, Lavendel und Bohnenkraut.
Aus dem Gemüsegarten kann man die Blüten von Auberginen, Äpfeln, Zucchini, Lauch und Zwiebeln bedenkenlos essen.
Wie schmecken essbare Blüten?
Hier gibt es große Unterschiede zwischen den jeweiligen Blüten. Man unterscheidet zwischen
- den zarten Frühblühern (ab März) wie Huflattich oder Gänseblümchen, die mild schmecken, positiv aufs Gemüt wirken und sanfte Heilkräfte besitzen,
- den würzig-süßen Pflanzen, die ab April wachsen und mit teils bitterem, teils salzigem und teils scharfem Geschmack die Entgiftung des Körpers ankurbeln, zum Beispiel Löwenzahn oder Vergissmeinnicht
- den mild oder manchmal auch herb schmeckenden Maipflanzen wie Brunnenkresse oder Blatterbse
- und den Juniblumen, etwa Johanniskraut und Wildrose, die über einen kräftigen, teils süßen und harmonisierend wirkenden Geschmack verfügen.
Darüber hinaus schmecken einzelne essbare Blüten noch ganz spezifisch, beispielsweise Gänseblümchen nach Nüssen, kandiert wiederum nach Marzipan und sauer eingelegt nach Kapern, Veilchen nach Vanille, Agastache nach Pfefferminze, Borretsch nach Gurken und Fenchel nach Lakritz. Und die fruchtig und vollmundig schmeckende Ringelblume wurde schon von unseren Großmüttern als Safranersatz verwendet. Als besondere Delikatesse gelten die würzig-aromatischen essbaren Blüten vom Löwenzahn.
Wie gesund sind essbare Blüten?
Werden essbare Blüten von wild wachsenden Pflanzen verwendet, die inmitten der Natur, geschützt vor Autoabgasen und Pestiziden wachsen, stehen sie in Sachen gesunder Ernährung Obst und Gemüse aus dem Handel um nichts nach – einige Blumen sind sogar weit vitaminreicher. Generell verfügt der Wildwuchs außerdem meist über weit mehr Proteine und Mineralstoffe, als die als besonders gesund geltenden üblichen Nahrungsmittel, häufig auch günstige Öle, Flavonoide und Carotinoide.
Zudem enthalten essbare Blüten wertvollen Nektar, der, wie auch der fertige Honig, zu den besonders kostbaren natürlichen Produkten zählt.
Generell kann gesagt werden: Die Inhaltsstoffe von essbaren Blüten wirken sich beim Verzehr günstig auf die körperliche wie geistige Verfassung des Menschen aus.
Doch essbare Blüten können noch weit mehr:
- Ringelblumen haben sich als günstig für die Wundheilung erwiesen. Die Blüten wirken obendrein krampflösend und harmonisierend
- Essbare Blüten der Kornblumen helfen mit verschiedenen Gerb- und Bitterstoffen bei Problemen des Verdauungsapparates
- Gänseblümchen schützen mit ihrer großen Menge an Vitamin C besonders wirkungsvoll vor Sommerschnupfen
- Essbare Blüten der Kapuzinerkresse liefern viel Magnesium
- Veilchen wirken beruhigend und stärken angeschlagene Nerven
- Rosenblüten machen gute Laune
- Stiefmütterchen wirken blutreinigend, stärken die Atemwege und fördern den Stoffwechsel. Sie können eine Diät positiv unterstützen
- Essbare Blüten der Chrysantheme stärken den gesamten Organismus, bekämpfen Leistungsschwäche und Müdigkeit
- Lavendel stimmt optimistisch und bringt Ängste zum Verschwinden
- Thymianblüten stärken und reinigen die Bronchien
- Holunderblüten helfen bei Schnupfen und Fieber
Wie bereitet man essbare Blüten zu?
Essbare Blüten werden üblicherweise roh verzehrt, etwa auf mit Butter oder Frischkäse bestrichenen Broten, Desserts, Suppen, Salaten, Bowlen, Cocktails oder im Kompott. Man kann sie allerdings auch als „versteckte essbare Blüten“ servieren, beispielsweise eingebacken im Kuchen. Darüber hinaus existiert auch die Möglichkeit der Verarbeitung zu Öl, Essig, alkoholischen Getränken, Gelee, Marmelade, Getränkesirup, Honig oder als Tee.
Viele Menschen verwenden essbare Blüten auch wegen ihrer Optik – die bunte Vielfalt peppt jedes noch so langweilig aussehende Gericht auf. Beispielsweise verschönern Stiefmütterchen mit ihren fröhlichen „Gesichtern“ jede Speise oder diverse Cocktails – nicht umsonst gilt diese Pflanze als bestes Mittel gegen Liebeskummer. Essbare Blüten sind auch sehr beliebt auf Partys, wo sie dem Stehbuffet eine ganz besondere Note verleihen.
Was ist bei der Zubereitung und Verwendung zu beachten?
Mal isst man die gesamte Blüte, mal nur die Blütenblätter oder auch nur die Knospe.
Essbare Blüten sollten nur frisch gepflückt auf den Tisch kommen. Bei zu langer Lagerung verlieren sie an Farbe und werden bitter.
Zum Frischhalten für ein paar Stunden kann man die ganze Pflanze mit Stiel in eine Schale mit Wasser legen. Essbare Blüten erst kurz vor Gebrauch abzupfen.
Nur Pflanzen verwenden, die unbehandelt und nicht direkt am Straßenrand zu finden sind.
Vor dem Verzehr sind essbare Blüten auf Unversehrtheit und Insektenbefall zu überprüfen.
Es werden keine Blätter oder Stiele verarbeitet, nur die Blüten und Knospen.
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