Ja, Sport löst Glücksgefühle in uns aus. Es kann uns ein wahres Hoch beschaffen und uns wie auf Wolken fliegen lassen. Klar, dass wir mehr von diesem Gefühl haben wollen. Doch wann sind wir einfach nur sportbegeistert und ab wann sind wir sportsüchtig? Wo ist die Grenze? Und wie äußert sich eine Sportsucht? Symptome zu erkennen und sich einzugestehen, dass man ein Problem hat, ist essentiell. Umso wichtiger ist es, diese Fragen in diesem Artikel zu klären.
Eine Krankheit, die selten als solche wahrgenommen wird
Nach einer erfolgreichen Sporteinheit wird oft schnell dahingesagt, man sei süchtig nach Sport. Dass es sich bei der Sportsucht allerdings tatsächlich um eine echte Krankheit handelt, ist vielen gar nicht bewusst, denn durch ihr seltenes Vorkommen wird diese Form der Sucht in den Medien so gut wie gar nicht thematisiert.
Sportsucht ist keine Massenkrankheit. Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde leiden etwa ein bis drei Prozent der deutschen Sportler an der seltenen Krankheit. Das Risiko einer Erkrankung scheint allerdings zu steigen, wie eine Studie der Universität Erlangen und der Universität Hallen-Wittenberg 2013 gezeigt hat.
Leider wird die Krankheit in unserer Gesellschaft noch immer unterschätzt. Obgleich nur ein minimaler Teil der Bevölkerung an einer Sportsucht leidet, sind die gesundheitlichen Auswirkungen nicht zu unterschätzen, da gesundheitliche Warnsignal von Betroffenen meist ignoriert werden. Dies kann fatale Folgen haben.
Jüngere Menschen sind anscheinend häufiger von einer Sportsucht betroffen, wobei auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale begünstigend wirken können, wie etwa ein Hang zum Perfektionismus oder hohe Leistungsmotivation.
Folgen der Sportsucht
Sportsüchtige trainieren häufig bis zum Umfallen. Warnsignale des Körpers, Krankheiten, Schmerzen und Verletzungen werden meist ignoriert, was zu bleibenden Schäden führen kann. Besonders gefährlich wird es, wenn trotz Atem- oder Herz-Kreislauf-Problemen weiter trainiert wird. Auch das Ignorieren von einer einfachen Erkältung kann durch das exzessive Weitertrainieren im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben.
Typische Folgen einer Sportsucht sind Überbelastungsschäden des aktiven Bewegungsapparats, Untergewicht, Muskelabbau, Hormonstörungen und Herz-Kreislauf-Vorfälle.
Was sind die Symptome einer Sportsucht?
Eine Sportsucht zu erkennen, ist nicht leicht. Häufig verschwimmen die Grenzen zwischen Fitness-Liebe und Sucht zu leicht, weshalb es besonders wichtig ist, in seinen Körper hineinzuhören und auf einige Symptome zu achten.
Wird der Drang nach Sport so stark, dass sogar Krankheiten und Verletzungen ausgeblendet werden, ist dies ein erstes Warnsignal, das nicht ignoriert werden sollte. Sportsüchtige pushen sich immer weiter und verlangen sich beim Training immer mehr ab. Krankheiten und Verletzungen gelten dann nur als faule Ausreden. Wird doch einmal eine Pause eingelegt, verspüren Süchtige oftmals depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Aggressivität und nervöse Unruhen.
Sportsüchtige bestimmen ihr Leben nicht mehr selbst – der Sport bestimmt es. Es wird zu ungewöhnlichen Zeiten trainiert, soziale Kontakte werden dem Training untergeordnet und sogar Schul- oder Arbeitszeiten werden ignoriert. Sport wird nun nicht mehr aus Spaß praktiziert, sondern aus einem inneren Zwang heraus. Spätestens, wenn Dir Dein soziales Leben aus den Händen gleitet, sich Deine Freunde über Deine Abwesenheit beschweren und Du Schule oder Arbeit vernachlässigst, ist Zeit, Dich ehrlich zu fragen, ob Du ein Problem hast.
Warum macht Sport süchtig?
Nach einer ausgiebigen Sporteinheit fühlen wir uns großartig und berauscht von Endorphinen. Doch ist es wirklich dieses Gefühl, dass süchtig macht?
Auch die Wissenschaft hat auf diese Frage bisher keine klare Antwort gefunden. Eine gängige Hypothese besagt tatsächlich, dass es die Ausschüttung von Beta-Endorphinen ist, die mit ihrer berauschenden Wirkung für die Sucht verantwortlich ist. Diese Hypothese wird allerdings häufig in Frage gestellt, da verschieden Studien eine vermehrte Ausschüttung von Beta-Endorphinen gar nicht feststellen konnten.
In einem anderen Ansatz wird davon ausgegangen, dass durch Sport die Tätigkeit unserer präfrontalen Kortex herunterreguliert wird, welche für mentale Prozesse wie Planen oder Nachdenken verantwortlich ist. Daraus ergibt sich ein wundervoll sorgloser Zustand, den Betroffene immer wieder erreichen wollen.
Letztlich aber ist es wahrscheinlich eine Kombination aus verschiedenen körperlichen und mentalen Vorgängen sowie Persönlichkeitsmerkmalen, die für eine Sportsucht verantwortlich sind. Diese aus rein körperlicher oder rein psychologischer Sicht zu erklären, wäre vermutlich unzulänglich.
Was auch immer der Grund für eine Sportsucht ist, wichtig ist, dass Betroffene sich eingestehen können, dass Sport zu mehr als nur Spaß geworden ist und sie Hilfe finden. Die Hilfe eines Psychotherapeuten ist in der Regel empfehlenswert.
Bitte beachte, dass der Verlauf einer Sportsucht bei jedem anders ist und auch die Symptome variieren können. Daher ist es unerlässlich, dass Du einen Arzt aufsuchst, um mit ihm über Deine Beschwerden zu sprechen. Mit diesem Artikel stellen wir keine ärztliche Diagnose und auch der Arztbesuch kann durch das Lesen dieses Artikels nicht ersetzt werden. Es ist wichtig, dass Du auf Deinen Körper hörst und Deine Symptome ernst nimmst.
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