Die blaue Kornblume findet seit vielen Generationen Verwendung in Küchen und Hausapotheken.
Wo findet man Kornblumen?
Die Kornblume trägt viele bildhafte Namen. So heißt sie in Nordböhmen „Ziegenbein“, an der unteren Weser „Himmelsblume“ oder je nach Region/Land und Dialekt „Kreuzblume“ und „Sichelblume“. Die Bezeichnungen Preußisch Blau und Cyane greifen ihren leuchtend blauen Farbton auf, der im Sommer die Blüten weithin sichtbar kennzeichnet.
Die Kornblume liebt sonnige Standorte auf nährstoffreichen Lehm- und trockenen Sandböden. Dies können die Randflächen von kalkarmen Getreidefeldern sein oder Ödland. Die Kornblume war zusammen mit rotem Klatschmohn und weißer Kamille einst ein häufiger und gern gesehener Anblick. Die zunehmende Überdüngung der Felder brachte die Kornblume jedoch beinahe zum Aussterben. Erst mit der sparsameren Verwendung von Düngemitteln kehrte die Kornblume als Begleitpflanze auf die Ackerscholle zurück. Mit dieser Fähigkeit, auf Umweltbelastungen und Veränderungen der Bodenqualität schnell zu reagieren, ist die Kornblume ein hervorragender Bioindikator. Das brachte ihr auch den Status einer geschützten Pflanze ein.
Botanisch heißt die blaue Kornblume Centaurea cyanus L. und stellt wie die Rose eine Untergattung der Familie der Korbblütler. Sie ist einjährig und fühlt sich auch im eigenen Garten oder der Laubenkolonie auf ihren Lieblingsböden wohl. In mitteleuropäischen Breiten ist ihre Blütezeit von Juni bis Oktober.
Was steckt drin in der Kornblume?
Die Kornblume hat, außer schön und Nektarspender für Bienen zu sein, eine Reihe innerer Werte, die sie zur Heilpflanze adelt. Pharmakologisch zahlreich wirksam sind ihre Glycoside – alkoholische Zuckerverbindungen – die in der Lage sind, in der Pflanze toxische Stoffe als nicht-toxisch zu speichern.
Auf den menschlichen Organismus übertragen heißt dies, giftige Stoffe besser ausscheiden zu können. Die Gerb- und Bitterstoffe der Blütenstände der Kornblume als Tee getrunken, können eine harntreibende und allgemein belebende Wirkung auf den Verdauungstrakt (auch den Appetit) haben sowie Leber und Gallenfluss anregen.
Akute Beschwerden wie Verstopfung oder Menstruationsbeschwerden lassen sich mit den Blüten und Blütenständen mildern. Diese zusammenziehende Wirkung aus den Bitterstoffen der Kornblume übt auch auf Erkältungszeichen wie Husten oder Entzündungen der Mundhöhle einen positiven und entzündungshemmenden Reiz aus.
Bei Hautirritationen haben äußerliche Umschläge aus einem Kornblumenauszug ähnlich heilende Effekte. Augen- und Bindehautentzündungen sowie kleine Wunden und Schuppen lassen sich mit Kompressen, Tinkturen und Bädern behandeln. Diese Vielseitigkeit macht sich auch die Industrie zunutze: Die Kornblume findet sich in Shampoos, Haarspülungen und Kosmetik wieder.
Was ist bei Verwendung und Zubereitung der blauen Kornblume zu beachten?
Nur die gezupften Zungenblätter der blauen Kornblume lassen sich für die feine Küche oder Salate verwenden. Optisch werden sie zu einem Highlight und ihr Geschmack wird dabei als mild und leicht süßlich beschrieben. Frische oder getrocknete Blüten lassen sich ebenso in Quarkspeisen und Frischkäse verarbeiten oder dekorativ auf Speisen aufstreuen. Der Kelch der Kornblume mit seiner wolligen Oberfläche ist eher ungeeignet, da er bitter schmeckt und im Hals kratzt.
Getrocknete Kornblumen für eine Weiterverarbeitung als Arzneidroge lassen sich aus der Apotheke oder dem Kräuterhaus beschaffen. Hier ist sichergestellt, Blüten und Blütenstände in kontrollierter Qualität und Wirksamkeit zu erhalten. Eine einfache Zubereitung stellt ein Aufguss aus Blüten dar. Ein Esslöffel Blüten wird in einer Tasse mit kochendem Wasser aufgebrüht und fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen. Abgekühlt und abgeseiht lässt sich der Sud abfüllen und nach der Gesichtsreinigung als erfrischendes und kühlendes Tonikum verwenden. Selbstverständlich kann diese Mischung auch direkt getrunken werden und innerlich zur Anwendung kommen.
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