Schwieriger als Pumps zu finden
Im zweiten Teil meiner Shoppingtour durchs Schuhgeschäft widme ich mich, zusammen mit dem Verkäufer meines Vertrauens, der Suche nach dem perfekten Laufschuh. Mit Schuhkäufen kenne ich mich aus, dachte ich mir, das habe ich doch schon 1000 Mal gemacht. Mindestens… Aber weit gefehlt. Einen geeigneten Laufschuh zu finden, ist ein weitaus schwierigeres Unterfangen, als die passenden Pumps zum Abendkleid aufzuspüren! Der Laufschuh sollte nämlich die übermäßige Stoßbelastung unnatürlich harter Böden, wie z.B. Asphalt, abdämpfen. Ist die Dämpfschicht aber zu dick, wird zu viel Stoßkraft absorbiert. Ein gewisses Maß an Stoßkräften braucht der Körper aber! Sie erhalten die Gesundheit der Gelenke und verhindern Knochenschwund. Ein perfekter Laufschuh ist also ein Kompromiss: Er schützt mich vor den Zivilisationsbedingungen und lässt mich zugleich möglichst natürlich laufen, erklärt mir Herr Fichtner, Experte im Sportfachgeschäft. Aha. Klingt mehr nach einem schwierigen Unterfangen als nach Shoppingspaß. Ich nenne dem Herrn noch meine Farbwünsche. Gut aussehen soll er schließlich auch.
Für jedes Laufverhalten ein anderer Schuh
Was folgt ist ein kleines Frage-Antwort-Spiel: Ob ich absolute Anfängerin bin? Allerdings. Wie schnell und intensiv ich laufen möchte? So schnell und intensiv ich kann?! Auf welchem Belag ich laufen werde? Asphalt und unbefestigt. Wie schwer ich denn bin? Piiieeep! Ob ich Gelenk- oder Knieprobleme habe? Das rechte Knie schmerzt manchmal beim Treppenlaufen. Da hatte ich als Teenie eine Meniskus-Operation. Alte Sportverletzung. Schön, das sagen zu können. Schon fühle ich mich weniger wie ein Anfänger. Jetzt sind wir Sportlerkollegen, der Herr Fichtner und ich! Dann sucht Schuhexperte Stefan vier Modelle heraus. Straff, gleichmäßig gedämpft, leicht gebaut, beweglich, flexibel sowie schützend und stützend. Ziemlich viele Eigenschaften für ein einziges Paar Schuhe, finde ich. Aber gut.
Am Anfang: die Laufbandanalyse
Zusammen mit den Schuhen geht es nun zur 2-D-Video-Laufbandanalyse. Hierbei handelt es sich um ein Laufband, bei dem eine Kamera von hinten auf den Fuß gerichtet ist. Ich schnüre meine Lieblingsschuhe aus Fichtners Auswahl und steige etwas todesmutig auf das Laufband. Dabei muss ich an meinen letzten Auftritt in einem Fitnessstudio denken. Zum Aufwärmen wollte ich ein wenig auf dem Laufband joggen. Hochprofessionell stellte ich mich auf das Gerät und legte meinen MP-3-Player auf eine Ablage am Display. Wasserflasche dazu- das sah schon sehr sportlich aus. Ich war langsam losgelaufen und hatte dann das Tempo etwas gesteigert. Bei einer spontanen Kopfbewegung fiel der Player von der Ablage, die Stöpsel dank Gewicht und Schwerkraft aus meinen Ohren und alles auf das laufende Band. Im Anfall geistiger Umnachtung oder aus einem Reflex heraus, blieb ich einfach stehen, um alles aufzuheben – ein folgenschwerer Fehler! Der MP-3-Player, die Ohrstöpsel und ich flogen vom Sportgerät und landeten unsanft gut einen Meter dahinter auf dem Boden. Mit knallrotem Kopf verließ ich den Laden und ward nie mehr dort gesehen.
Wichtig: viele Schuhe ausprobieren
Kann mir draußen nicht passieren, denke ich. Wieder ein Vorteil von Outdoor-Running! Und schnell zurück ins hier und jetzt. Herr Fichtner stellt das Laufband an und ich jogge gemächlich los. Er schaut sich alles auf Video und von allen Seiten an. Nach und nach probiere ich alle Schuhe auf dem Laufband aus. Dann setzten wir uns (zu meiner Erleichterung) hin und sprechen über das, was Herr Fichtner gesehen hat und ich gespürt habe. Zwei Schuhe fand ich nicht sonderlich bequem. Sie drückten an den Seiten und schienen nicht richtig zu meinem Fuß zu passen. Die waren es schon einmal nicht. Ich sei eine klassische Vorfußläuferin, sagt der Experte. Außerdem würde ich mit den Knien nicht hüftbreit laufen. Die zeigen zu sehr zueinander. An beidem sollte ich arbeiten.
Mein perfekter Schuh fürs Outdoor Running
Nach dem, was er auf dem Laufband gesehen und in der Fragerunde gehört hat, rät er mir zum ersten Modell. Einem Lighttrainer. Der Name sagt dabei nichts über meine Trainingsabsichten aus, versichert er mir, als ich etwas pikiert dreinschaue. Diese Schuhe eignen sich besonders für lange Dauerläufe, aber auch für intensive, kurze Läufe. So könnte ich später im Training variieren. Sie sind flach, vermitteln einen guten Bodenkontakt, haben eine gute Torsionsfähigkeit (d.h. sie passen sich der Abrollbewegung meines Fußes an) und sie haben ein geringes Gewicht. Darum sind sie perfekt fürs Outdoor Running, erklärt mir der Laufkollege Fichtner. Und noch dazu sehen sie gut aus: sie sind schwarz mit Leomuster und pinken Schnürsenkeln. Nun habe ich endlich das richtige Werkzeug, ich die Laufprophetin. Und wieder ein Schuhkauf, der zwar lange gedauert, mich aber am Ende sehr glücklich gemacht hat. Und in Sachen Vorfußläuferin mit falscher Kniestellung werde ich nächste Woche den Kollegen Daniel Wolf, meinen studierten Fitnesstrainer-Freund zu Rate ziehen!
Hier geht es zum vierten Teil meiner Laufstory.
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