Du kannst Dich wieder mal nicht aufraffen?
Die meisten scheitern schon daran sich aufzuraffen und mit dem Training oder einer Diät zu beginnen. Oder die Motivation reicht zwar noch für den Start, aber nicht für eine langfristige, positive Veränderung. So wie zum Beispiel zu Jahresbeginn der Großteil der Gute-Vorsätze-Sportler, die nach Silvester die Fitnessstudios stürmen, meistens schon Mitte Februar dort nicht mehr anzutreffen sind.
Was ist eigentlich Motivation? Wie entsteht sie? Wie kann ich Motivation für mein Training oder eine Ernährungsumstellung entwickeln und wie halten? In diesem Artikel dreht sich alles darum, Dich mit der nötigen Menge Motivation für Dein Erfolgsrezept auszustatten. Los geht’s!
Wie entsteht Motivation?
„Es gibt genau zwei Dinge, die Menschen zum Erfolg motivieren: Inspiration und Verzweiflung.“
– Anthony Robbins
Eine Kollegin von mir z.B. ist beim Durchforsten alter Fotos auf ein Bild gestoßen, auf dem sie schlank und happy im Urlaub unter einer Palme liegt. Dieses Foto hat sie sich dann an den Badezimmerspiegel geklebt und sich innerhalb weniger Wochen durch Training und Diät wieder zurück in diese Form gebracht. Das Foto war in diesem Fall die Inspiration. Eine andere Inspiration kann z.B. sein einen Marathon zu schaffen, oder einen Handstand.
Das Gegenteil ist Verzweiflung als Motivator. Ein Freund von mir hat z.B. lange Zeit versucht mit dem Rauchen aufzuhören und nie lang durchgehalten, bis ein einfacher Besuch beim Zahnarzt alles veränderte. Der Arzt wies ihn darauf hin dass er im Rachen lösliche Belege hätte, die die Vorstufe von Kehlkopfkrebs sein könnten. Nie wieder hat er jemals eine Zigarette geraucht. Das Beispiel ist krass, zeigt aber deutlich wie viel Antrieb ohne Inspiration, auf negative Art entstehen kann.
Warum fällt es so schwer sich selbst zu motivieren?
Eigentlich müsste man doch denken, dass jeder der mit dem Training oder einer Ernährungsumstellung beginnen will, ein so attraktives Ziel oder eine so verlockende Vorstellung von seinem Ziel hat, dass die Vorstellung dieses zu erreichen Antrieb genug wäre? Warum schaffen es trotzdem so viele nicht, in die Gänge zu kommen? Ist Motivation ein Hexenwerk, das nur Leistungssportlern beherrschen? Sicher nicht. Jeder ist motiviert. Bloß eben nicht unbedingt motiviert zum Training oder zu einer Diät.
Stell Dir einfach vor wie motivierend es ist, morgens statt aufzustehen im kuscheligen, warmen Bett zu bleiben oder statt Magerquark Nutella zu löffeln. Es gibt viele Dinge zu denen wir sehr motiviert sind, aber oft sind das Dinge, die einfach nicht gut für uns sind. Das Problem dabei ist, dass wir dazu neigen, uns beim Gedanken an ein Vorhaben eher auf das konzentrieren, was getan werden muss – und nicht auf das, was dabei als Ergebnis herauskommt. Beispiel: Du willst heute ein Workout machen und denkst dabei sofort an die damit verbundene Anstrengung, den Zeitaufwand, Schweiß und Schmerz. Was wird passieren? Du bleibst vielleicht stattdessen auf dem Sofa und holst Dir das Nutella Glas und den Löffel, weil Du an den leckeren süßen Geschmack denkst, wenn die Schokolade in Deinem Mund schmilzt.
So ungefähr läuft es ab. Mal ehrlich, wer denkt schon vor dem Workout an das gute Gefühl zufriedener Erschöpfung nach dem Training und den schlanken, durchtrainierten Body, den er durch das Workout bekommt? Wer denkt beim Nutella-Essen an Karies oder überflüssige Fettpölsterchen an den Hüften? Ob und welche Motivation entsteht entscheidest Du also mit Deinen Gedanken im Vorfeld.
Wie funktioniert Motivation?
Im Grunde sind es genau die oben erwähnten zwei Arten von Triebfedern, aus denen Deine Motivation entsteht. Entweder Dich motiviert ein inspirierendes Bild, zu dem Du HIN möchtest, oder eine unangenehme Vorstellung, von der Du WEG willst. Auf Dein Training bezogen kann das also entweder der Gedanke daran sein, wie Du durchtrainiert aussiehst, oder eine sportliche Leistung, die Du erreichen möchtest, wie der Marathon. Oder ein körperlicher Zustand von dem Du weg möchtest, wie z.B. permanente Rückenschmerzen oder eine schlechte Körperhaltung. Beides funktioniert.
Die zweite, negative Form der Motivation hat aber logischerweise einen entscheidenden Nachteil. Sie lässt schnell nach, je weniger schlimm Du den Zustand empfindest, von dem Du WEG möchtest. Stell Dir als Beispiel folgende Situation vor: Du willst dringend abnehmen, weil Du erschrocken festgestellt hast, dass Du nicht mehr in Deine Lieblingsjeans passt. Du möchtest also WEG von dieser unangenehmen Situation und hast deshalb motiviert schon etwas abgenommen. Du bekommst die Hose bald auch wieder mit Gewalt zu, sie ist zwar so eng, dass Du kaum atmen kannst, aber Du hast sie wieder an. Schon ist der Schock vergessen und auch die Diät. Du wirfst alle Ernährungs-Regeln wieder über Bord und zwar genau bis zu dem Zeitpunkt, an dem Du wieder so viel zugenommen hast, dass die Hose wieder nicht mehr passt. Das wiederholt sich dann im Zweifelsfall immer und immer wieder – zyklisch. Jedem bekannt ist der beschriebene Ablauf als Jo-Jo-Effekt. Nachhaltiger ist also eine andere Methode, bei der Du Dich auf Dein Ziel zubewegst, anstatt zurückzublicken.
Wie entwickele ich Motivation?
Alles was Du brauchst, ist ein klares Ziel und ein inspirierendes Bild davon in Deinem Kopf. Also beginn am besten mit einem Zettel und einem Stift und definiere Dein Trainingsziel so klar wie möglich. Stelle Dir dabei nicht nur die Frage „Was ist mein Ziel?“, sondern auch „Worum geht es mir eigentlich wirklich? Was steckt dahinter? Was ist mir wichtig?“ Nimm Dir ruhig Zeit kurz darüber nachzudenken.
Oft höre ich Frauen sagen, sie müssen dringend abnehmen oder Ihre Figur hier oder dort verbessern. Bei genauerem Nachfragen nach der Zielsetzung kommt dann heraus, dass sie beispielsweise eigentlich zufrieden sind, aber einen Partner haben, der Ihnen das Gefühl gibt, zu dick zu sein oder etwas ändern zu müssen. Das kann als Motivation nicht funktionieren.
Wenn Du Dein Ziel festgelegt hast, stell Dir genau vor wie es wäre wenn Du dieses Ziel erreicht hast. Dieses Bild sollte in Deiner Vorstellung ziemlich klar und detailliert sein. Wenn es gut gewählt ist, wird es Dich antreiben und motivieren. Das Prinzip kannst Du dann nicht nur für Dein großes, langfristiges Trainingsziel verwenden, sondern auch für kleine Zwischenziele auf dem Weg dorthin. Du kannst Dir also zum Beispiel einerseits vorstellen, wie Du bei Deinem ersten Marathon über die Ziellinie läufst, oder auch wie happy und stolz Du Dich fühlen wirst, nachdem Du beim Training Deine ersten 5 km ohne Gehpause gemeistert hast. Es ist ganz einfach.
In diesem Sinne: Ausprobieren!
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Training!
Toller Artikel!
Toller Artikel, danke!
Ich hab schon mal 20 kg abgenommen durch das einfache Kalorien zählen. Meine Motivation war ein Kleid, das ich mir gekauft habe und in dem ich übelst fett aussah… hat dann 6 Monate später gut ausgesehen. Weitere 6 Monate später hat es nicht mehr gepasst -> war zu groß! 🙂
Sehr guter und interessanter Artikel