Jede achte Person ist von psychischen Störungen betroffen.
Immer mehr Menschen leben mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Die Fallzahl ist seit Beginn der Corona-Virus-Pandemie signifikant gestiegen. Es gibt zahlreiche, auch gut erreichbare Hilfsangebote – und trotzdem hadern viele von uns damit, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Die Wartelisten psychotherapeutischer Praxen für Kassenpatienten sind lang, Selbstzahler müssen tief in die Tasche greifen. Viele Betroffene fürchten zudem, andere mit ihren Problemen zu belasten.
Trotzdem ist es wichtig, negativen Gedanken, Ängsten und Gefühlen einen Raum zu geben. Eine einfache Konversation kann schon enormen Einfluss auf unsere Stimmung haben. Hier sind 3 wichtige Gründe, weshalb wir mehr über unsere mentale Gesundheit reden müssen und achtsame Hinweise, um das Thema leichter ansprechen zu können.
Grund #1: Um das Stigma zu überwinden
Obwohl unsere mentale Gesundheit in den letzten Jahren stetig an Aufmerksamkeit und Relevanz gewonnen hat, werden Erkrankungen und Betroffene immer noch stigmatisiert, was ein Outing erschwert.
Auf dem Weg zu einem hilfesuchenden Gespräch gibt es zahlreiche Ängste zu überwinden: Von Diskrimierung am Arbeitsplatz bis hin zu Vorbehalten im Freundeskreis oder in der Familie.
Dabei sind Konversationen über mentale Gesundheit essentiell, um genau diese Hürden und gängige Vorurteile abzubauen. Der offene Austausch über psychische Erkrankungen schafft Sichtbarkeit und macht eine Entstigmatisierung erst möglich.
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Grund #2: Weil du nicht alleine bist
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche kann überwältigend sein. Obwohl deine Erfahrungen und Gefühle individuell sind, bist du mit deinen Problemen nicht alleine. Tatsächlich leben weltweit beinahe eine Milliarde Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Der erste Schritt auf der Suche nach professioneller Hilfe ist ein offenes Gespräch über mentale Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass weniger als die Hälfte aller Betroffenen ihre psychischen Erkrankungen professionell behandeln lässt. Ein weiteres Alarmsignal dafür, wie wichtig und notwendig offene und ehrliche Diskussionen zum Thema sind. Solche Aussprachen sind nicht einfach, können aber bei der Entscheidung helfen, ob man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte.
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Grund #3: Um anderen Mut zu machen
Eine Person macht den Anfang – und viele Gleichgesinnte ziehen mit. Weil psychische Erkrankungen immer noch angst- und schambehaftet sind, trauen sich viele Betroffene einfach (noch) nicht, das Wort zu ergreifen.
Sobald aber eine Person offen über die Themen mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen spricht, fällt es womöglich auch anderen Betroffenen leichter, ihre Geschichten zu teilen. Es hilft also nicht nur dir selbst, dich zu öffnen, sondern ermutigt auch andere, es dir gleichzutun.
An welchen Warnsignalen erkennst du psychische Erkrankungen?
Bevor wir in den Dialog treten können, sollten wir lernen, die Zeichen psychischer Erkrankungen zu erkennen und zu verstehen. Falls du vermutest, dass du selbst oder Personen in deinem Umfeld von mentalen Problemen betroffen sind, solltest du auf die folgenden Kennzeichen achten:
- Übermäßige Trauer & Besorgtheit
- Unberechenbare Stimmungsschwankungen
- Drastische Verhaltensänderungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwierigkeiten beim Ausführen täglicher Aktivitäten
- Schwierigkeiten im Umgang mit Stress
- Soziale Zurückgezogenheit & Absage von Treffen
- Veränderte Schlaf- & Essgewohnheiten
- Gewichtszu- oder -abnahme
- Alkohol- oder Drogenmissbrauch
- Suizidale oder selbstzerstörerische Gedanken
- Mangelndes Selbstwertgefühl
Tipps für ein offenes Gespräch über mentale Gesundheit
Wie spricht man als informierte und achtsame Person nun mentale Gesundheit am verantwortungsvollsten an?
Beginne ein ungestörtes Gespräch
Für den Anfang solltest du mindestens 30 bis 60 Minuten einplanen, um ein tiefergehendes Gespräch führen zu können. Setze den Rahmen so, dass weder du noch dein Gesprächspartner währenddessen gestört werden.
Suche hilfreiche Informationen zum Teilen
Manchmal fällt es uns schwer, die richtigen Worte zu finden. Es gibt hilfreiche Informationen online, die dir dabei helfen können, besser auszudrücken, was in dir vorgeht. Familienangehörige, Freunde oder medizinisches Fachpersonal können so auch besser nachvollziehen, was du fühlst.
Bereite dich auf Nachfragen vor
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird deine Vertrauensperson besorgt um dich sein. Er oder sie werden Fragen stellen, wie …
- Wie lange geht es dir schon so?
- Gab es einen Auslöser für diese Gefühle?
- Kannst du deine Gefühle beschreiben?
Denk immer daran: Du musst nicht auf jede Frage antworten, wenn es dir dabei nicht gut geht. Vielleicht fühlst du dich von einigen der Fragen angegriffen, trotzdem möchte dein Gegenüber wahrscheinlich nur besser verstehen, was du durchmachst, um dir helfen zu können.
Wie geht’s jetzt weiter?
Es ist wahnsinnig mutig, offen über seine mentale Gesundheit zu sprechen und der erste Schritt im Heilungsprozess. Indem du einen Dialog anstößt, entlastet du dich selbst und hilfst dabei, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren. Vielleicht hat dein Gegenüber sogar ähnliche Erfahrungen gemacht wie du – und ihr fühlt euch beide weniger allein.
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