Neue Laufkleidung muss her!
Meine Entscheidung steht fest: Ich werde laufen gehen. Für mich, für meinen Körper und für meinen Geist. Die Motivation ist so groß wie mein Kleiderschrank. Ich werfe einen Blick hinein und muss feststellen, dass meine Lauf-Ausstattung im Grunde nicht vorhanden ist. Die gemütlichen Sweatstoffhosen leisten auf der Couch hervorragende Dienste, sie zwicken nicht und entspannen mich sofort, nachdem ich sie übergestreift habe. Aber zu meiner neuen, sportlichen Einstellung passen sie so gar nicht! Und auch die Baumwollshirts und –sweater eignen sich nicht wirklich für schweißtreibende Laufaktivitäten. Schließlich quillt Baumwolle um bis zu 40 Prozent ihres Volumens auf, wenn sie mit Feuchtigkeit, in meinem Falle Schweiß, in Berührung kommt! Somit hätte ich beim Laufen bereits nach kurzer Zeit einen nassen Ganzkörperumschlag, der bei den herrschenden Außentemperaturen eine dicke Erkältung auf den Plan riefe. Und wer kann es sich schon leisten, krank zu sein? Mit meinem Job als freie Autorin und dem Dasein als Familienmanagerin kann ich mir einen Totalausfall kaum erlauben.
Funktionskleidung für Outdoor Sportler
Neue Kleidung muss also her! Ich brauche Funktionsbekleidung, die dem wechselhaften Frühjahrswetter entspricht. Also mache ich mich auf den Weg in ein großes Sportgeschäft und hoffe auf gute Beratung. Der nette junge Mann, den ich mir direkt nach Betreten des Shops angele, enttäuscht mich nicht. Er ist selbst Läufer und freut sich, mit seinem Wissen ordentlich glänzen zu dürfen. Ein Mann mit Wissen, eine Frau ohne Ahnung von der Materie, ein Selbstläufer! Zunächst erklärt mir Herr Fichtner, den ich gerne auch Stefan nennen darf, das 3-Schichten-Prinzip für Outdoor-Sportler:
- Die Unterwäsche: Sollte möglichst direkt auf der Haut liegen, den Schweiß aufnehmen und ihn nach Außen transportieren. So verhindert die Wäsche einen Wärmeverlust durch Verdunstung, die Haut bleibt warm und trocken.
- Die Isolationsschicht: Wärmt und leitet die Feuchtigkeit der untersten Schicht in Richtung Oberfläche weiter. Das Material darf keinesfalls Feuchtigkeit speichern, weshalb Baumwolle ausfällt. Fleecestoffe hingegen erfüllen diese Anforderungen optimal: Sie nehmen keine Feuchtigkeit auf, sondern leiten sie weiter. Außerdem halten sie, bei kaltem Wetter, schön warm!
- Die Schutzschicht: Soll gegen Wind und Wasser immun machen, aber atmungsaktiv sein. So kann Feuchtigkeit von Innen nach Außen, aber nicht von Draußen nach Drinnen kommen.
Nach diesem sportlichen Lagenlook-Prinzip beginnen Stefan und ich meine Shoppingtour durch das Sportgeschäft. Kaum vorstellbar, aber bei diesem Kleiderkauf ist ein Mann tatsächlich eine Hilfe. Aufgrund meiner verhältnismäßig kleinen Oberweite entscheide ich mich für einen Sport-BH in Bustierform. Unter dem breiten Bund lässt sich prima ein Pulsmesser fixieren, wenn ich einen solchen benutzen möchte, meint die professionelle Shoppingbegleitung. Ob ich das will, entscheide ich später, denn nun bin ich erst mal mit dem Kleiderkauf beschäftigt.
Schick und praktisch
Ein wenig schick sollte mein Sportdress schon aussehen, finde ich. Ich verbuche gute Optik unter dem Thema perfekte Motivation. Denn erst wenn ich mich wohl fühle, dann gehe ich auch gerne raus! Stefan empfiehlt mir lange Tights, also lange und enganliegende Laufhosen. Eine Art Sportlerleggins. Die haben den Vorteil, dass sie nicht scheuern, da sie wie eine zweite Haut am Körper liegen. Sie bestehen aus sehr leichtem und hochwertigem Kunststoffmaterial, welches sich durch eine besonders geringe Wasseraufnahmefähigkeit auszeichnet, erklärt mir der Verkäufer. Ich nehme eine schwarze Laufhose mit einer kleinen Innentasche. Denn wo soll ich sonst meinen Hausschlüssel oder den MP3-Player verstauen? Taschen kann man sowieso nie genug haben, finde ich. Weiter geht es mit dem Laufshirt. Moderne Laufshirts bestehen aus synthetischen Fasern, der sogenannten Mikroseide. Sie sollten leicht am Körper anliegen und den Schweiß transportieren. Mir gefallen an Fichtners Ausführungen vor allem die Worte „modern“ und „Seide“, also nicke ich eifrig und nehme ein kurzärmeliges sowie ein langärmeliges Shirt, beides in schwarz, denn das macht schon mal schlank! Als ich auf das Preisschild schiele, schlucke ich wohl etwas zu laut, denn schnell fügt der Herr Spezialist hinzu, dass beide extrem langlebig sind. Überredet…
[contextly_auto_sidebar id=“XgdT9KcEwLxttSruHabzirzUCAQ8sBZO“]
Die richtigen Accessoires
Im Frühling, der sogenannten Übergangszeit, ist es gerne windig, kühl und nass. Also muss eine Laufjacke her. Stefan rät mir zu einer Softshelljacke. Die kenne ich von meinen Kindern! Wind- und wasserabweisend, aber atmungsaktiv. Und geräuscharm. Ich nehme eine Jacke in dunklem Lila, für den Kontrast. Um Schweißfüße zu vermeiden, müssen noch ein paar Laufsocken ins Körbchen. Eine Mütze muss auch noch mit. Ich habe windempfindliche Ohren, außerdem gibt der Mensch rund 30 Prozent seiner Körperwärme über den Kopf ab. Da ist eine Kopfbedeckung, vor allem an kalten Tagen oder abends ein Muss, finde ich. Eine schwarze Fleecemütze soll es sein, die hält warm und saugt den Kopfschweiß nicht auf. Prima, fehlen nur noch die Schuhe, denke ich. Schuhe kaufen gehen ist ja bekanntlich die wahre Königsdisziplin von Frauen! Was der Schuhkauf über mein Laufverhalten zu Tage fördert, lest ihr nächste Woche!
Hier geht es zum dritten Teil meiner Laufstory
Jetzt fit werden!
Kommentar schreiben