Abnehmpillen, die tödliche Gefahr aus dem Internet
Immer wieder sterben weltweit Menschen bei dem Versuch, bequem, schnell und einfach mit Abnehmtabletten einige Kilos zu verlieren. So wie die 21-jährige Eloise Aimee Parry. Die junge Engländerin wollte eine Bikinifigur und bekam einen Grabstein. Eloise bestellte sich im Internet Diätpillen, die besonders schnelle Abnehmerfolge versprachen. Damit besiegelte sie bereits ihr Schicksal. Denn was sie da genau zu sich nahm, wusste sie nicht. Um noch schneller abzunehmen, schluckte Eloise gleich ein paar Pillen mehr. Als sie sich daraufhin nicht wohl fühlt, fährt sie ins Krankenhaus. Dort stellen die Ärzte fest, dass sich die Studentin mit hochgiftigem Dinitrophenol, auch DNP genannt, vergiftet hatte. Ein Gegenmittel gibt es nicht. So verschlechtert sich Eloises Zustand immer weiter: Ihr Kreislauf bricht zusammen, sie hört auf zu atmen, schließlich bleibt ihr Herz stehen. Die junge Frau ist an einer Überhitzung der Organe gestorben. Damit ist sie eine von 62 Menschen, welche die Einnahme von DNP nicht überlebten.
Bei meiner Recherche bin ich auf zahlreiche Internetforen gestoßen, in denen viele User, ungeachtet der Gefahren, auf der Suche nach schnell wirksamen Diätpillen waren. Viele haben sogar direkt nach Stoffen wie Ephedrin oder Sibutramin gesucht, die zu den gefährlichsten Substanzen im Bereich der Fettburnertabletten zählen. Das angeblich rein pflanzliche Produkt „Lida Dai“ aus China wird von vielen Nutzern als Wunderwaffe angepriesen. Tatsächlich ist hier aber wenig Pflanzliches in den Pillen zu finden. Vielmehr enthalten sie Sibutramin. Das Deutsche Ärzteblatt berichtete in den vergangenen Jahren von diversen Vergiftungsfällen mit diesem Medikament. Und selbst wenn die bestellten Diätpillen harmlos aussehen und tatsächlich rein pflanzlich sind, können Sie dennoch schwerste Nebenwirkungen hervorrufen. Das größte Problem besteht wohl darin, dass die meisten Abnehmwilligen die Tabletten nicht als Medikamente wahrnehmen. Ein Unwohlsein wird ganz nach dem Motto „ein wenig Leid gehört zum Gewichtsverlust nun mal dazu“ entweder nicht wirklich ernst genommen oder einfach nicht auf die Abnehmpräparate zurückgeführt. Dabei ist die Gefahr für Leib und Leben real und alles andere als ein Spiel.
Vor Abnehmpillen wird nicht ohne Grund gewarnt
In Deutschland warnen Verbraucherschützer, die Stiftung Warentest sowie das Bundesinstitut für Arzneimittel regelmäßig vor der Einnahme von Diätpillen aus dem Internet. Denn vieles was dort angeboten wird, wird zwar als rein pflanzlich oder natürlich deklariert, enthält tatsächlich aber knallharte, mitunter giftige Wirkstoffe. Häufige und schwerste Nebenwirkungen wie Herzrasen, Unruhe, Überhitzung, Atemprobleme und Niedergeschlagenheit werden einfach unter den Tisch fallen gelassen. Trotz der großen Gefahren, steigt der Konsum illegaler Fatburner wieder stark an. „Viele dieser Diätpillen enthalten Substanzen wie Amphetamine, Ephedrin, Sibutramin oder Schilddrüsenhormone. Das sind hochwirksame Stoffe, die dem Körper großen Schaden zufügen“, warnt Dr. Michael Heinold vom Klinikum in Pforzheim.
Aufgrund dieser aktiv wirksamen Substanzen lassen die illegalen Abnehmpillen tatsächlich die Kilos purzeln. Sie versetzen Deinen Körper in Alarmbereitschaft: Die Atmung wird beschleunigt, das Herz schlägt schneller, Du bist hellwach. Dafür benötigt Dein Körper extrem viel Energie, die er aus Deinen Fettreserven bezieht. Deshalb nimmst Du erst einmal schnell ab. Die schnelle Fettverbrennung hat dabei mindestens zwei besonders gefährliche Nebeneffekte: Dein Körper erhält keine Energiezufuhr mehr und Deine Körpertemperatur steigt gefährlich an.
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Abnehmpillen im Überblick
Ich habe für Dich die gängigsten und gefährlichsten Stoffe der Diätpillen mit ihren Risiken und Nebenwirkungen zusammengefasst.
Dinitrophenol (DNP)
Dinitrophenol ist wohl der gefährlichste Fatburner überhaupt. Im Jahr 1919 wurde DNP zur Herstellung von Sprengstoff verwendet. Die Arbeiter, die mit dem Stoff in Berührung kamen, verloren erheblich viel Gewicht. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde Dinitrophenol als Medikament zur Gewichtsreduktion auf den Markt gebracht. Der Vertrieb wurde aber bereits in den 30er Jahren aufgrund schwerster Nebenwirkungen wieder eingestellt. In den 80ern erlebte die Substanz ein Revival, als ein amerikanischer Arzt sie wiederentdeckte. Die Nebenwirkungen waren geblieben, aber erst der Tod eines Wrestlers führte dazu, dass die FDA (Food and Drug Administration) das Mittel vom Markt nahm und ein Verbot aussprach.
Die Nebenwirkungen von DNP sind vielfältig: Erbrechen, Unruhe, flache Atmung, Schwitzen, Schwindelgefühl, starke Kopfschmerzen und ein unregelmäßiger Herzschlag sind nur einige der „leichteren“, dokumentierten Symptome. Bekannt sind auch ein plötzlicher Herzstillstand, Hirn- und Lungenödeme, Koma, Überhitzung, Zerstörung der weißen oder roten Blutkörperchen, Leberversagen und Multiorganversagen. Kurz gesagt: DINITROPHENOL IST HOCHTOXISCH UND NICHT SELTEN TÖDLICH!
DNP ist besonders bei Bodybuildern beliebt. Schließlich kurbelt es den Stoffwechsel an und lässt die Muskeln besonders definiert wirken. Der 18 jährige Chris Mapletoft aus England bezahlte seinen Wunsch nach mehr Muskeln mit seinem Leben. Der junge Star eines Rugby-Teams starb, laut Gerichtsmedizin, an einer innerlichen Überhitzung! Der letzte, in Deutschland dokumentierte DNP-Todesfall ist eine 19jährige Schülerin aus Hannover im Jahr 2007. Hierzulande sind sowohl die Herstellung als auch der Vertrieb von DNP als Diätmittel gesetzlich verboten.
Ephedrin
Ephedrin ähnelt in seiner Struktur Amphetaminen. Der Stoff wurde 2004 von der FDA aufgrund seiner Nebenwirkungen verboten. Das Ephedrin setzt Noradrenalin und Adrenalin in Deinem Körper frei. Er befindet sich dadurch in Alarm- und Fluchtbereitschaft: Dein Herz schlägt schneller, Dein Atem wird beschleunigt, Deine Körpertemperatur steigt, weshalb auch die Fettverbrennung beschleunigt wird. Bekannte Nebenwirkungen sind Unruhe, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Erbrechen, Pulsrasen, Halluzinationen, Verwirrtheit, Atemprobleme und Herzstillstand. In Verbindung mit Koffein wird Dein Körper schnell abhängig von Ephedrin. Es besteht also eine Suchtgefahr!
Synephrin
Synephrin ist ein pflanzlicher Stoff, der in der Schale von Bitterorangen, Zitronen oder Mandarinen vorkommt. In Obst, Marmelade oder Saft ist die Konzentration gering und deshalb unbedenklich. Synephrin steigert den Stoffwechsel und erhöht die Thermogenese. Der Stoff findet, zusammen mit Koffein, Verwendung in hochdosierten Kapseln, die Deinen Körper bei Anstrengung schnell an seine Belastungsgrenzen bringen. Nebenwirkungen sind Erhöhter Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz, Herzinfarkt. Vor allem Übergewichtige und Menschen mit erhöhtem Blutdruck sollten Synephrin-haltige Diätpillen meiden.
Sibutramin
Sibutramin Bewirkt eine deutliche Appetitminderung. Die Substanz wird mit dem Tod zweier Italienerinnen in Verbindung gebracht und wurde dort bereits 2002 vom Markt genommen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühle, Bluthochdruck sowie Herzrythmus- und Herzkreislaufstörungen. Der Stoff wurde aufgrund der Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen europaweit als bedenklich im Sinne des Arzneimittelgesetzes eingestuft.
Brasilianische Diätpillen
Diese Pillen sind im Internet besonders gefragt, da viele Inhaltsstoffe, die hierzulande verboten sind, in Brasilien legal sind. Die Tabletten bestehen meist aus Amphetamin und Amphetamin-Abkömmlingen wie Anfepramona oder Fenproporex sowie aus Antidepressiva und Ballaststoffen. Häufige Nebenwirkungen sind erhöhter Blutdruck, Herzrasen, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Herz- und Brustschmerzen, Unruhe und Psychosen. In Brasilien werden diverse Suizide auf die Einnahme der Diätpillen zurückgeführt. Diese Diätpillen verfügen über ein hohes Suchtpotenzial.
Bandwürmer
Im Internet sind tatsächlich Kapseln erhältlich, die Bandwurm-Eier enthalten! Die Annahme, dass der Parasit mitisst und Du deshalb abnimmst, ist schlichtweg falsch. Der Bandwurm entzieht Deinem Körper lediglich wichtige Mineralstoffe und Vitamine! Die Nebenwirkungen: Die Larven können über Deine Muskulatur bis ins Gehirn wandern, wo sie gefährliche Entzündungen mit Verkalkungen sowie schwere Krampfanfälle verursachen können. Die Folgen einer Infektion reichen von Seh- und Sprachstörungen über Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod!
Gesund abnehmen mit Gymondo
Wenn Du abnehmen willst, ohne Deinen Körper dauerhaft zu schädigen oder ihn gar völlig zugrunde zu richten, dann bleibt Dir nur eine Möglichkeit: Ernähre Dich gesund und treibe Sport! Es gibt keinen anderen Weg und schon gar keine Wunderpillen. Glaube nicht alles, was Du in irgendwelchen Foren im Internet liest. Und gehe bloß kein Risiko ein! Bei Gymondo findest Du Programme, die ausgeklügelte Kombinationen aus Ernährungsplänen gepaart mit effektiven Workouts, enthalten. Diese haben unsere Experten für Dich entwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei deine Gesundheit und dein persönlicher Abnehmerfolg! Ohne Risiken und Nebenwirkungen!
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Oh wow! Das wusste ich noch garnicht, großes Dankeschön für diesen tollen Artikel!
Hallo,
das sind schon wirklich die krassesten Abnehmpillen. Von einem gebrauch ist dringend abzuraten!
Lieber gezieltes Training und einen guten Ernährungsplan. Dann klappt es auch ohne Pillen.
Viele Grüße Sebastian