Gymondo® Magazin: Fitness, Ernährung & Abnehmen

Abnehmen in der Stillzeit?! Besser nicht…

Abnehmversuche während der Stillzeit sind keine gute Idee. Warum das so ist, erklärt Dir Gymondo Ernährungsexpertin Wiebke.

Kinder sind das Beste, Schönste und Wundervollste im Leben. Aber mal ehrlich, auf die hartnäckigen Schwangerschaftspfunde lässt es sich gut und gern verzichten! „Die Kilos verlierst Du in der Stillzeit von ganz allein“, hört man immer wieder. Aber ist das tatsächlich bei jeder Stillenden so? Und ist Abnehmen während der Stillzeit eigentlich empfehlenswert? Fragen, die man sich als frisch gebackene Mutter stellt.
Blonde Frau mit Maßband als Fessel um die Handgelenke gewickelt
Beim Abnehmen in der Stillzeit sind Dir leider die Hände gebunden

Von Mutter zu Mutter: Abnehmen in der Stillzeit

Wie viele Frauen hatte auch ich nach der Schwangerschaft ein paar Extrapfunde auf den Hüften und den Wunsch, diese bald wieder loszuwerden. In meinem Fall sind die ungeliebten Schwangerschaftskilos durch das Stillen nämlich so still und heimlich verschwunden wie sie gekommen sind. Aber ich habe mir trotzdem Zeit gelassen und während der Stillzeit keine Diät gemacht. Frei nach der alten Hebammenweisheit: „Der Bauch wächst 9 Monate und braucht 9 Monate bis er sich zurückgebildet hat.“.

Power für Dich und Dein Baby!

Jeder der bereits ein Baby hat weiß, dass die Anstrengungen der Geburt und der mangelnde Nachtschlaf oftmals nicht zu unterschätzen sind. Vor allem Babys erstes Jahr kann oftmals energie- und kräftezehrend für Dich sein. Sorg daher gut für Dich, fülle Deine Nährstoffreserven wieder auf und verschiebe die Abnehmpläne auf die Zeit nach dem Stillen!

Während der Stillphase ist Gewicht halten und nicht Gewicht verlieren angesagt. Denn wenn Dein Körper auf die Fettreserven zugreift, werden im Fett eingelagerte Schadstoffe freigesetzt. Diese gelangen in die Muttermilch und so zu Deinem Baby. Außerdem wird die Zusammensetzung der Muttermilch durch die Ernährung der Mutter beeinflusst. Das trifft für die Nährstoffe Jod, Selen, Fluorid, Mangan, Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Pantothensäure und einige Fettsäuren zu: Eine schlechte Versorgung geht also zu Lasten Deines Kindes. Bei Bedarf werden sogar körpereigene Reserven der Mutter abgebaut – insbesondere Calcium aus den Knochen. Außerdem kann durch eine eingeschränkte Energiezufuhr die Milchbildung zurückgehen.

Ausgewogene Ernährung in der Stillzeit

Eine mäßige, langsame Gewichtsabnahme während der Stillzeit ist bei vielen Frauen ganz normal. Versuch trotzdem, so viel zu essen, dass Du Dein Gewicht halten kannst. Denn an erster Stelle steht die Gesundheit von Deinem Kind und Dir. Ernähr Dich gesund und ausgewogen, reich an Vitaminen und Mineralstoffen und achte auf eine hohe Nährstoffdichte der Lebensmittel. Achte auch darauf, dass Du ausreichend trinkst. 1,5 Liter Wasser, ungesüßten Tee und Saftschorlen. Tipp: 1 Glas Wasser zu jeder Stillzeit.
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Kalorienbedarf in der Stillzeit!

Durch die Milchbildung erhöht sich in der Stillzeit Dein Energiebedarf. Der Energiegehalt der Muttermilch liegt bei etwa 70 Kalorie pro 100 Milliliter. Aus der Trinkmenge des Säuglings zuzüglich der Energie, die für die Milchbildung notwendig ist, ergibt sich dann ein Mehrbedarf von etwa 650 Kalorien pro Tag. Die Empfehlungen richten sich natürlich nach dem Umfang und der Art des Stillens. Bei vollem Stillen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in den ersten vier Monaten eine Energiemehraufnahme von 635 Kalorien pro Tag und ab dem vierten Monat von 525 Kalorien pro Tag. Stillst Du nicht voll, solltest Du ab dem vierten Monat etwa 285 Kalorien pro Tag extra aufnehmen.

Expertenrat: Aus meiner Sicht als Ernährungsexpertin ist es nicht empfehlenswert, die Stillzeit als eine Art Abnehmkur zu nutzen – so sehr man sich auch die alte Figur herbeisehnt. Hier die Gründe auf einem Blick:

  • Die Ernährungsweise der Mutter beeinflusst die Qualität der Muttermilch
  • Schadstoffe aus dem Fettgewebe belasten die Muttermilch
  • Körpereigene Reserven der Mutter werden angebrochen (Calcium)
  • Die Milchbildung kann eingeschränkt werden
  • Erhöhter Kalorienbedarf der Mutter durch Milchbildung

Mach Dich fit!

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Wiebke Stephani

Wiebke ist Gymondo Ernährungsexpertin und selbst Mutter eines quicklebendigen 2 1/2-jährigen Sohns. Sie schreibt über Themen rund um Schwangerschaft, Stillzeit und das Leben mit einem Kleinkind.

2 comments

  • Was für ein Blödsinn! Die Brust ist kein Ausscheidungsorgan! Es gehen keine Schadstoffe vom “gelösten” Fett in die Muttermilch über!!

    • Hallo Thess,
      im menschlichen Körperfett können Schadstoffe und Toxine gespeichert werden, die beim Abbau der Körperfettdepots in den Blutkreislauf gelangen (einer der Gründe, weshalb wir bei reduzierter Kalorienzufuhr anfälliger für Krankheiten sind, da das Immunsystem stärker belastet wird). Von dort aus kann sich Teil dieser auch in die Muttermilch übergehen. Zusätzlich ist es besonders in der Stillzeit wichtig, eine Vitamin- und Mineralstoffreiche Ernährung zu verfolgen. 🙂
      Liebe Grüße vom #TeamGymondo

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