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Bist Du süchtig nach Zucker?

Die Worte Too much sugar geschrieben in eine Fläche ausgestreuten Zuckers

Zucker wohin man auch sieht, findest Du Essen mit zu viel Zucker

Früher war Zucker eine wichtige Nahrungsquelle und ein kostbares Gut. Übermaß bestimmt heute den Zuckerkonsum. 36 Kilo Zucker – also 100 Gramm pro Tag – nehmen wir Deutschen pro Jahr zu uns. Das ist etwa fünfmal mehr als es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Steckt vielleicht eine Art Sucht dahinter?
In vielen Lebensmitteln hat sich klammheimlich Zucker versteckt.

Die menschliche Sucht nach Zufriedenheit

Von einigen Substanzen wie Kokain, Nikotin oder auch Alkohol wissen wir, dass sie ein Suchtpotential besitzen. Nehmen wir diese auf, schüttet unser Körper den Botenstoff Dopamin aus. Dopamin aktiviert unser Belohnungszentrum im Gehirn: Wir fühlen uns zufrieden und glücklich: Wie ein Kind, das unerwartet für eine gute Tat belohnt wird.

Dopamin nimmt bei der Suchtentstehung eine Schlüsselrolle ein. Viele Drogen greifen in den Dopaminstoffwechsel ein, verlängern oder verstärken die Dopaminwirkung und damit das Glücksgefühl. Drogen lösen daher ein viel stärkeres Belohnungsgefühl aus als es zum Beispiel ein leckeres Eis tut. Der Weg in die Sucht ist naheliegend, denn leider ist die Sucht nach Glücksgefühl, Belohnung und Zufriedenheit menschlich. Wir müssen aber einen hohen Preis zahlen für dieses vergängliche Glücksempfinden. Denn unser Körper gewöhnt sich nach und nach an die Menge der motivierenden Substanzen – die Konzentration muss ständig erhöht werden für das gleiche „High“.

Zucker macht uns glücklich

Der Körper schüttet nach dem Verzehr süßer Speisen vermehrt Dopamin aus. Das heißt, Zucker löst die gleiche Reaktion im Gehirn aus wie Nikotin, nur wesentlich schwächer. Dennoch könnte diese Tatsache erklären, wieso viele Menschen unter Stress oder Trauer beginnen Schokolade zu essen. Der Zucker beruhigt uns und mildert durch das Dopamin das schlechte Gefühl.

Klar, Zucker macht glücklich. Doch vergiss die Gefahren nicht!

Übergewichtige Menschen greifen übrigens schneller zu energiereichen Lebensmitteln, da die Dopaminwirkung anscheinend geringer ist als bei Normalgewichtigen. Sie müssen mehr Zucker verzehren, um den gleichen Glücks-Effekt zu erzielen. Dadurch werden viele Kalorien aufgenommen und das Übergewicht begünstigt.

Der Kreislauf des Teufels namens Zucker

Zucker lässt den Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigen. Darauf reagiert der Körper mit einer starken Insulinausschüttung. Der Blutzuckerspiegel fällt rasant in den Keller. In uns wächst das Verlangen bzw. die Gier nach etwas Süßem. Jeder der schon einmal Heißhunger hatte, wird mir bestätigen, dass er in diesem Fall eher zu einem Schokotörtchen als zu einem Apfel greifen würde. Das ach so süße und sündhafte, verbotene Schokotörtchen hebt den Blutzuckerspiegel wieder schnell an. Ein zuckersüßer Teufelskreislauf.

Die Rolle der Eltern

Die Vorliebe für den süßen Geschmack ist uns angeboren. Süß assoziieren wir mit Energie und etwas Gutem. Auch Muttermilch ist vom süßen Geschmack geprägt, der bittere Geschmack dagegen mit Giften und Gefahr. Das ist übrigens auch der Grund, wieso viele Kinder kein Spinat essen – er ist einfach zu bitter. Weiterhin gibt es viele Eltern, die etwas Süßes als Belohnung für ihre Sprösslinge einsetzen, um sie zu belohnen, zu trösten oder ruhig zu stellen. Somit verbinden wir zusätzlich ein gutes Gefühl mit dem süßen Geschmack. Diese Assoziation behalten wir bis ins Erwachsenenalter bei. Vielleicht greifen wir eventuell deshalb in bestimmten Situationen zur Schokolade, dem Seelentröster schlechthin.

Sei Dir auch beim Essen bewusst, dass Du ein Beispiel für Dein Kind bist.

Kinder lernen durch Nachahmung. Das gilt auch für das Essen lernen und die Ausbildung von Lebensmittelvorlieben. Die Ernährung, die Eltern ihren Kindern vorleben, ist deshalb äußerst wichtig. Häufig übernehmen die Kinder diese. Es ist also ebenfalls bedeutend, dass Eltern einen maßvollen Umgang mit Zucker selbst leben. Aber Achtung: Verbote können das Verlangen der Kinder nach Süßem verstärken. Die goldene Mitte zwischen zu viel und zu wenig ist sinnvoller.

Fazit

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Die Vorliebe für den süßen Geschmack kann viele Ursachen haben. Es gibt viele Lösungsansätze. Ob es sich nun bei der Gier nach Süßigkeiten nach einer Sucht oder nach einem sehr intensiven Begehren handelt, muss wissenschaftlich noch geklärt werden. Dass ein Zuckerentzug nach langer Gewöhnung zu typischen körperlichen Entzugserscheinungen führt, konnte bereits an Ratten gezeigt werden. Ob das auch auf den Menschen übertragbar ist und zutrifft, muss aber noch geklärt werden.

Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass zu viel Zucker einfach schlecht für uns ist. Übermäßiger Zuckerkonsum erhöht das Risiko für die Entstehung von Karies und Diabetes mellitus Typ 2. Und auch die Gefahr für Übergewicht und Adipositas steigt, wenn Du mehr Kalorien zu Dir nimmst als Du tatsächlich benötigst.

Mit der Verwendung des Wortes „Sucht“, geht immer das Risiko einher, diese als unumkehrbaren Zustand zu akzeptieren. Diese vermeintliche Sucht als Ausrede für den Zuckerkonsum oder sogar Übergewicht zu nutzen, ist dann sehr einfach.

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