Ich habe zu diesem Thema eine Frau gefragt, die es wissen muss: Ayse Gündogdu ist Yogalehrerin und Mutter zweier Kinder. In Hannover gibt sie unter anderem spezielle Kurse für Schwangere. Sie selbst hat in beiden Schwangerschaften aktiv und regelmäßig Yoga praktiziert. Ich durfte ihr meine drei brennendsten Fragen stellen.
Ayse, wie oft und wie lange hast du in deinen Schwangerschaften Yoga praktiziert?
AYSE: Während meiner ersten Schwangerschaft, vor sieben Jahren, habe ich einmal pro Woche einen speziellen Kurs besucht. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits recht erfahren mit Yoga war, habe ich auch zu Hause meine Übungen gemacht. In meinem damaligen Fulltime-Job in der Musikbranche bot mir Yoga den perfekten Raum, um meine Schwangerschaft wahrzunehmen und mich mehr und mehr darauf einzustellen. In meiner zweiten Schwangerschaft, vor drei Jahren, steckte ich mitten in meiner Ausbildung zur Yogalehrerin! Da habe ich natürlich besonders viel und intensiv praktiziert. Es war eine wundervolle Zeit, in der ich an meinem eigenen Körper erfahren konnte, wie ich meine sonst sehr dynamische und stark ausgeprägte Yogapraxis abwandeln und die Haltungen an die Bedürfnisse dieser speziellen Zeit anpassen kann. Das hat mir gezeigt, dass beim Yoga auch erfahrene Yoginis und Sportlerinnen die Möglichkeit haben, weiter zu trainieren und fit zu bleiben.
Was kann mir Yoga in meiner Schwangerschaft geben?
AYSE: Yoga stärkt in der Schwangerschaft den Körper und entlastet dabei den Rücken und die Gelenke. Außerdem wird die Wahrnehmung geschult und die Verbindung zum Baby gestärkt. Das Yoga stellt dich auf eine neue, aufregende Zeit ein und bereitet dich mental wie körperlich auf die Geburt vor. Du lernst bewusst die Kraft des Atems kennen und schöpfst Vertrauen in deinen Körper. Dabei ist es ganz egal, ob du schon vorher Yoga praktiziert hast oder erst in der Schwangerschaft anfängst, Yoga auszuüben. Anfängern würde ich allerdings empfehlen bis Ende des 1. Trimesters nur im Rahmen eines speziellen Schwangerschaftskurses zu üben und das vorher ärztlich abzuklären.
Was gilt es beim Schwangerschaftsyoga zu beachten? Und welche Übungen sollte ich auf keinen Fall machen?
AYSE: Die Haltungen beim Schwangerschaftsyoga sind an die besondere Situation mit deinem Baby im Bauch angepasst. Wichtig ist, dass der Atem frei fließen kann und dass du, sobald du das Gefühl hast, dass etwas zu viel ist oder dir nicht guttut, die Pose beendest. Intensive Drehhaltungen, die Twists, bei denen deine Wirbelsäule rotiert, solltest du vermeiden und sie nur im Ansatz sanft ausführen. Auch starke Bauchmuskelübungen und Haltungen, bei denen die Vorderseite deines Körpers stark gedehnt wird wie bei Rückbeugen, sind tabu.
Das Hormon Relaxin, das in der Schwangerschaft gebildet wird, lässt deine Bänder und Sehnen weicher und elastischer werden. Das passiert, damit das Becken sich für die Geburt weiten kann. Bei den Yogahaltungen ermöglicht dir das eine besondere Flexibilität. Das ist ein wirklich toller Effekt, der aber auch mit Vorsicht zu genießen ist, damit du dir keine Zerrung holst. Wie generell beim Yoga, aber nun nicht nur mit der Verantwortung für dich selbst, sondern auch für dein Baby, solltest du stets mit Achtsamkeit Yoga üben und deine Grenzen wahrnehmen. Yoga bietet einfach wunderbare Möglichkeiten, um in der Schwangerschaft rundum glücklich und gesund zu bleiben.
Körper und Geist in Einklang
Yoga hilft dir, mehr Ruhe und Stabilität in deinen Körper zu bringen. Mit intensiven, aber sanften Workouts steigerst du deine Beweglichkeit und schaltest beim Sport einfach mal ab. Starte jetzt deine Gratiswoche und teste Yoga für Schwangere und viele weitere Yoga-Programme.
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