Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem in Deutschland. Etwa 80 Prozent der Deutschen haben in ihrem Leben bereits darunter gelitten, bei etwa 30 Prozent sind Rückenschmerzen sogar chronisch. Dabei sind nicht nur Erwachsene betroffen. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden mittlerweile ebenfalls unter der Volkskrankheit. Fast die Hälfte der Viertklässler (44 Prozent) klagen bereits über gelegentliche Rückenschmerzen. Aber was genau sind Rückenschmerzen? Was sind die Ursachen und wie kann man Rückenschmerzen vorbeugen? Diese Themen wollen wir in diesem Artikel beleuchten.
Was genau sind Rückenschmerzen?
Unter Rückenschmerzen versteht man Schmerzen in der mittleren und unteren Lendenwirbelsäule. Die Kreuz- und Lendenwirbelsäule, also der untere Bereich des Rückens, bereiten dabei meist die größten Probleme. Auch Beschwerden der Halswirbelsäule kommen häufig vor.
Was sind die Ursachen für Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen kommen häufig von zu langem oder falschem Sitzen, der falschen Haltung oder zu wenig Bewegung, weshalb oftmals Personen, die viel im Büro und am Computer arbeiten, unter ihnen leiden. Allerdings ist die Schuld nicht allein in der beruflichen Situation zu suchen. Auch in der Freizeit wird die viel Zeit sitzend vor dem Fernseher, dem Computer oder im Auto verbracht. Doch warum entstehen Rückenschmerzen bei Bewegungsmangel überhaupt? Dies liegt vor allem an den verschiedenen Muskelgruppen, die sich in Folge von zu wenig Bewegung oder einer Fehlhaltung verkürzen, während der Gegenspieler überdehnt wird.
Auch Überlastung der Muskulatur und des Weichteilgewebes, sowie statische Fehlhaltungen führen besonders im jüngeren Alter sowie bei körperlich anstrengenden Berufen zu starken Rückenschmerzen. Diese sind oft unangenehm und schmerzhaft, doch zum Glück verschwinden sie meist auch unbehandelt nach einiger Zeit wieder. Durch Fehlhaltungen verspannt sich die Muskulatur und verliert durch die falsche Belastung ihre Dehnbarkeit. Dadurch verhärtet sie sich und schmerzt.
In vielen Fällen beginnt die Fehlhaltung im Nacken- und Schulterbereich und setzt sich dann im unteren Rücken fort. Daher rühren auch Probleme im Bereich der Lendenwirbel nicht ausschließlich von Fehlhaltungen in diesem Bereich her. Zwar ist dies der Bereich, in dem die Schmerzen empfunden werden, doch der Auslöser liegt in Verspannungen im gesamten Rückenbereich.
Die Folgen von Verspannungen
Die Schmerzen, die durch Verspannungen entstehen, sind meist nicht nur im Rücken zu spüren. Als Folge treten häufig Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufprobleme auf. Im schlimmsten Fall werden die Rückenschmerzen sogar chronisch. Hinzu kommt, dass die Wirbelsäule, wie die anderen Bestandteile des Skelettsystems, einem chronischen Verschleißprozess unterliegt, der mit dem Alter zunimmt. Bandscheiben, beteiligte Weichteile und Wirbelgelenke können davon betroffen werden.
Wie kann ich Rückenschmerzen vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Rückenschmerzen ist Bewegung ideal. Ein Mix aus Ausdauer- und Krafttraining ist bestens geeignet, um die Muskulatur zu stärken und Fehlhaltungen auszugleichen. Wer Probleme hat, seinen inneren Schweinehund zu besiegen und Sport zu treiben, der sollte zumindest für mehr Bewegung in seinem Alltag sorgen. Nutze die Treppe statt des Aufzugs, fahre mit dem Fahrrad ins Büro oder mache einen kleinen Abendspaziergang. Jede noch so kurze Bewegung hilft, denn sie sorgt dafür, dass du aus deiner einseitigen Körperhaltung heraus kommst und sich dein Körper natürlich bewegen kann.
Auch durch eine gesunde Körperhaltung können Rückenschmerzen vorgebeugt werden.
Checkliste gute Haltung:
- Blick horizontal
- Kinn leicht eingezogen
- Schulterblätter leicht zurück und tief gezogen
- Brust angehoben
- Bauchmuskeln leicht angespannt
- Becken parallel
- Knie leicht gebeugt
- Füße hüftbreit
Dies fängt mit dem Aufheben und Tragen von schweren Gegenständen an, aber auch beim Sitzen und Stehen kommt es auf die richtige Technik an. Häufig merken wir gar nicht, wie wir beim Sitzen oder Stehen nach vorne sinken und der Rücken sich krümmt, bis sich die Muskeln melden. Häufiges Wechseln der Körperhaltung, Recken und Strecken und zwischendurch einfach mal aufstehen kann zurück in eine gesunde Körperhaltung führen. Empfehlenswert sind außerdem spezielle Rückenübungen, die die Rückenmuskulatur stärken und die Wirbelsäule entlasten.
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