Nackenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland. Beinahe jeder dritte Erwachsene leidet mindestens einmal im Jahr unter den schmerzhaften Verspannungen. In den meisten Fällen sind Nackenschmerzen nicht weiter gefährlich und vergehen auch ohne ärztliche Behandlung wieder. Da sie aber meist durch Stress, eine schlechte Körperhaltung oder eine falsche Arbeitsbelastung entstehen und diese Einflüsse nicht von selbst verschwinden, kehren die Schmerzen häufig wieder oder werden sogar chronisch.
Was genau sind Nackenschmerzen?
Nackenschmerzen bezeichnen Schmerzen im Bereich der Nackenregion, die in Arme, Schultern und Kopf ausstrahlen können. Schuld daran ist meist eine verspannte Muskulatur im Halsbereich. Häufig führen die schmerzhaften Verspannungen zu einer Bewegungseinschränkung des Halses und der Arme. Auch Migräne oder Kopfschmerzen treten oftmals als Folge auf.
Warum verspannt sich der Nacken?
Die Ursachen für einen verspannten Nacken sind vielfältig. So können eine falsche Haltung, gleichförmige Bewegungsabläufe, eine übermäßige Belastung beim Sport oder bei der Arbeit, eine falsche Haltung und sogar seelischer Stress zu einer Verhärtung der Nackenmuskulatur führen.
Oft haben Nackenschmerzen ihre Ursache in Belastungssituationen, in denen die Muskeln überanstrengt werden. Auslöser kann das Heben eines schweren Gegenstandes sein, eine unnatürliche Haltung oder eine ständig wiederkehrende Bewegung des Kopfes. Auch ein durch einen Unfall hervorgerufenes Schleudertrauma oder andere Verletzungen können zu schmerzhaften Nackenverspannungen führen.
Als Ursache Nummer eins für Nackenschmerzen gilt aber noch immer der Schreibtischjob. Stundenlanges Sitzen in einer oftmals falschen Sitzhaltung gepaart mit zu wenig Bewegung gelten vermehrt als Auslöser der schmerzhaften Verspannungen. Und auch monotone Bewegungsabläufe am Arbeitsplatz begünstigen Muskelverspannungen.
Die grundlegende Ursache für Nackenschmerzen ist allerdings im besonderen Aufbau der Halswirbelsäule zu finden. Dieser Aufbau ermöglicht uns zwar eine große Beweglichkeit, andererseits entstehen durch diese Beweglichkeit auch hohe mechanische Belastungen und stärkere Abnutzungserscheinungen. Dies erklärt, weshalb Nackenschmerzen besonders im Alter zunehmen. Auch Übergewicht führt zu einer starken mechanischen Belastung des Bereichs der Halswirbelsäule.
Nackenschmerzen: Tipps für eine schnelle Schmerzlinderung
Bei akuten Nackenschmerzen muss schnelle Hilfe her. Diese Tipps können Linderung verschaffen, ersetzen jedoch keinen Arztbesuch, wenn die Schmerzen nicht besser werden oder länger anhalten.
Kühlen mit Eis
Kühlen hilft bei Entzündungen und Schmerzen am schnellsten. Einfach eine Plastiktüte mit Eiswürfeln füllen, diese mit einem Küchenhandtuch umwickeln und für ca. 20 Minuten auf die schmerzende Stelle legen. Bei Bedarf einmal pro Stunde wiederholen.
Akupunktur
Bei Nackenschmerzen haben sich die feinen Nadelstiche als sehr hilfreich erwiesen. Wichtig ist, dass die Behandlung so lange durchgeführt wird, bis die Schmerzen vollständig abgeklungen sind.
Muskeln strecken
Nackenschmerzen liegen häufig in Fehlhaltungen begründet. Daher ist es ratsam, nicht zu lange in einer Position zu verharren, wenn der Schmerz erst einmal da ist. Hin und wieder sollte der Kopf langsam und unter höchster Vorsicht nach rechts und links bewegt werden. Das Ganze 8 bis 12 mal wiederholen. Wichtig: Niemals über den Schmerz hinausgehen. Die Bewegungen sollten nur minimal sein.
Schmerzmittel
Frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen können Nackenschmerzen lindern und sorgen so dafür, dass eine weitere Verspannung des Nackenbereichs (aufgrund einer Schonhaltung, bedingt durch die starken Schmerzen) vermieden wird. Gleichzeitig werden Entzündungen in diesem Bereich gehemmt. Ibuprofen sollte aber niemals länger als eine Woche eingenommen werden. Auch die maximale Anzahl an Tabletten, die über den Tag verteilt eingenommen werden darf, ist streng einzuhalten.
Achtung bei Wärme
Bei Nackenschmerzen kommt häufig Wärme in Form einer Rotlichtlampe oder eines Wärmekissens zum Einsatz. Es ist richtig, dass Wärme den Schmerz lindern und den Muskel lösen kann, allerdings kann auch die Entzündung und damit auch der Schmerz durch den Einsatz von Wärmemitteln verstärkt werden.
Massage
Schulter- und Nackenverspannungen können durch eine Massage gut gelockert werden. Am besten sollte diese von einem Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Bitte beachte, dass diese Tipps einen Arztbesuch nicht ersetzen, wenn die Schmerzen länger anhalten. Nackenschmerzen gehen häufig von ganz alleine weg, sollten sie das aber nicht tun und wird der Schmerz stärker, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
3 einfache Übungen, um Nackenverspannungen vorzubeugen oder sie zu lindern findest du hier.
Quellen:
http://www.schmerzen-infos.de/nackenschmerzen/
https://www.netdoktor.at/krankheit/nackenschmerzen-7823
http://www.fid-gesundheitswissen.de/orthopaedie/nackenschmerzen/
https://www.schmerz-im-nacken.de/ursachen-fuer-nackenschmerzen/schreibtischjob-als-ursache-nr-1-fuer-nackenschmerzen/