Starke Menstruationsschmerzen kennen viele Frauen. Doch für manche von uns ist die Periode mit Schmerzen verbunden, die weit über das Erträgliche hinaus gehen.
Du wurdest während deiner Regel schon mal ohnmächtig oder musstest dich übergeben? Dann lohnt es sich durchaus genauer hinzuschauen, denn du könntest eine von tausenden Frauen in Deutschland sein, die an Endometriose erkrankt ist. Obwohl Endometriose die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist, wissen die wenigsten Frauen vor ihrer Diagnose, auf welche Symptome sie hätten achten müssen. Höchste Zeit, dass wir mehr über die Volkskrankheit sprechen.
Was ist Endometriose?
Endometriose ist eine weit verbreitete, oft chronische Krankheit, die zyklusabhängig und zyklusunabhängig auftreten kann. An den Eierstöcken, dem Darm oder dem Bauchfell bilden sich Zysten und Entzündungen an, die mit dem hormonellen Zyklus wachsen und bluten können. Diese Endometrioseherde können im ganzen Körper Schmerzen verursachen, auch Sex ist für viele Erkrankte schmerzhaft. Außerdem kann Endometriose Schwangerschaften erschweren.
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Wer ist betroffen?
Endometriose betrifft überwiegend Frauen, intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Personen. Die Krankheit tritt unabhängig vom Alter auf. Wie viele Menschen mit Endometriose kämpfen, ist immer noch unklar, da die Krankheit sehr häufig undiagnostiziert bleibt. Manche behaupten, eine von zehn Frauen seien betroffen, andere Experten sprechen von 5 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Fest steht: Es dürfte mindestens hunderttausende Erkrankte alleine in Deutschland geben, wenn nicht sogar Millionen.
Oftmals werden Betroffene erst auf die Krankheit aufmerksam, weil sie mit starken Menstruationsschmerzen zu kämpfen haben. Etwa 40 – 60 % der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, entdecken im Laufe der Zeit eine Endometriose-Erkrankung als Grund ihrer Unfruchtbarkeit.
Deshalb dauert die Diagnose so lange
Manche Betroffene haben extrem starke Schmerzen, bei anderen machen sich die Entzündungsherde erstmal gar nicht bemerkbar. Durchschnittlich warten Schmerzpatientinnen 10 Jahre auf eine Diagnose. Erschreckend – Fehldiagnosen, wie beispielsweise eine Entzündung der Eierstöcke werden häufiger gestellt als die richtige Diagnose. Das liegt vor allem daran, dass weder Betroffene noch Gynäkologen ausreichend über die Krankheit aufgeklärt und sensibilisiert sind. Auch Faktoren wie Zeit und Vertrauen zum behandelnden Arzt spielen eine Rolle. Experten raten deshalb dazu, bei einer Vermutung sofort eines der zertifizierten Endometriose-Zentren aufzusuchen.
Wie kannst du Betroffenen helfen?
Die Petition “EndEndosilence” wurde von der selbst an Endometriose erkrankten Theresia Crone ins Leben gerufen. Konkret fordert die Petition von der Bundesregierung eine bessere Aufklärung, bundesweite Fördergelder sowie einen nationalen Aktionsplan “geschlechtergerechte Medizin”. Schon mehr als 125.000 Menschen haben unterschrieben, auch du kannst Teil der Kampagne sein. Nutze deine Stimme und hilf Tausenden Frauen!
Du wärst wahrscheinlich überrascht, wie viele Frauen in deinem Umfeld an Endometriose leiden. Neben einer individuell zugeschnittenen Therapie ist die beste Unterstützung Verständnis und ernst gemeinte Anteilnahme. Versuche deiner Freundin oder Kollegin ein offenes Ohr anzubieten. Lasst uns gemeinsam Krankheiten rund um das weibliche Geschlecht enttabuisieren!
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Du suchst nach weiteren Informationen zu Endometriose? Hier sind einige Webseiten, sowie Bücher, die wir empfehlen können.
- In der Regel bin ich stark von der Betroffenen Anna Wilken
- Endometriose – Die unterschätze Krankheit von Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leiterin Endometriosezentrum Charité Berlin
- Endometriose & Psyche + Nicht ohne meine Wärmflasche von der Betroffenen & Aktivistin Martina Liel
- Endometriose – Mehr als nur Regelschmerzen von Dr. Tamer Seckin, Gynäkologe und Endometriose-Experte
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