Schwitzen sportliche Menschen mehr als Unsportliche? Oder Unsportliche mehr als Sportliche? Warum schwitzen wir überhaupt? Hier sind 8 verschwitzte Fakten, die diese Fragen beantworten:
1. Je höher die Körpertemperatur, desto mehr Schweiß
Ja, so einfach ist es… und diese Grundregel gilt ganz unabhängig vom Trainingszustand und vom Training. Sitzen also eine untrainierte und trainierte Person nebeneinander in der Sauna, schwitzt derjenige am meisten dessen Körpertemperatur am höchsten ist. Die Körpertemperatur wird durch die unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst und ist nie ganz konstant: Einflüsse sind z.B. die Tageszeit, die Körperregion, die Hormone, Emotionen, das Alter, Koffein, die Ernährung, bestimmte Medikamente oder Krankheiten.
2. Schwitzen – das Kühlsystem des Körper beim Sport
Damit alle Stoffwechselprozesse reibungslos ablaufen braucht der Körper eine Temperatur zwischen 36,5-37,4°C. Beim Sport steigt die Körpertemperatur weil jede Bewegung Wärme erzeugt. Der Körper schützt sich vor Überhitzung mit seinem Kühlsystem, dem Schweiß. Durch das Schwitzen entsteht Verdunstungskälte und über diesen Kühleffekt wird die Körpertemperatur wirkungsvoll reguliert. Unser Körper hat dafür zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen auf der Haut, die täglich zwischen 0,5 bis 1 Liter Schweiß produzieren.
3. Bei gleicher Anstrengung schwitzen Sportliche mehr
Wenn eine trainierte Person und eine untrainierte Person eine Stunde bei einer festgelegten Beanspruchung trainieren, schwitzt die trainierte Person mehr. Ganz einfach deshalb, weil der Sportler bei gleicher Anstrengung mehr Leistung bringt. Für den untrainierten Körper ist ein moderates Lauftempo oder leichte Trainingsgewichte genauso anstrengend, wie für den Sportler ein Sprint oder schwere Gewichte. Die sportliche Leistung setzt metabolische Prozesse in Gang, die Wärme produzieren und das Kühlsystem aktivieren. Mehr Leistung heißt mehr Wärme und damit mehr Schweiß.
4. Bei gleicher Belastung schwitzen Sportliche weniger
Ist die sportliche Leistung gleich, ist es umgekehrt. Wenn also beide Personen, untrainiert und trainiert gleich schnell und gleich lang laufen oder dieselben Gewichte stemmen schwitzt der Einsteiger mehr. Warum ist klar: Die sportliche Person ist fitter und deshalb ist die sportliche Belastung für ihn weniger anstrengend. Bei gleichem Lauftempo oder gleichen Gewichten hat der Fittere eine geringere Wärmeproduktion als der Untrainierte und schwitzt deshalb weniger. Weniger Anstrengung heißt weniger Wärme heißt weniger Schweiß.
5. Je sportlicher du bist, desto schneller schwitzt du
Je besser die Ausdauer einer Person ist, desto schneller setzt die Schweißproduktion ein. Die Schweißdrüsen sind quasi top „trainiert“ und einsatzbereit. Das Kühlsystem läuft dadurch effektiver und schneller an, da es im Vergleich zu einem untrainierten Organismus einfach öfter und regelmäßig genutzt wird. Wird die Kühlung des Körpers dagegen selten benötigt, ist das Kühlsystem eher eingerostet und die Schweißdrüsen brauchen länger um wach zu werden, in Gang zu kommen und ihren Kühl-Job zu erledigen.
6. Je sportlicher du bist, desto effektiver schwitzt du
Trainierten Sportler schwitzen anders als Untrainierte. Das Kühlsystem läuft durch die regelmäßige Nutzung optimal: Der Schweiß kommt schnell, ist schön gleichmäßig über die Haut verteilt. Die Verdunstung läuft dadurch optimal und somit ist auch der Kühleffekt wirkungsvoll. Der Schweiß ist außerdem im Vergleich zum Einsteiger weniger konzentriert in seiner Zusammensetzung. Es werden so weniger wichtige Mineralien ausgeschwemmt, die dem Körper dann über geeignete Getränke wieder zugeführt werden müssen.
7. Unangenehme Gerüche entstehen durch Bakterien
Schweiß stinkt nicht. Erst wenn Bakterien den Schweiß zersetzen entsteht der typische Geruch. Bakterien können an Körperstellen mit vergleichsweise starker Behaarung sein. Da hilft Duschen und Rasieren der betreffenden Körperpartien. Aber auch in Textilien können Bakterien für fiese Gerüche sorgen. Abhilfe schafft spezielle, atmungsaktive Kleidung und ein Hygiene Spüler beim Waschen.
8. Übergewichtige schwitzen mehr als Normalgewichtige
Übergewichtige sind häufig kurzatmig, ermüden schneller, denn mehr Körpergewicht bedeutet auch mehr Last und Arbeit für den Körper – selbst bei kurzen Wegen zu Fuß. Mehr Körperarbeit heißt mehr Wärme heißt mehr Schweiß. Zu viel Körperfett speichert außerdem die Hitze im Körper, dadurch kühlt der Körper generell langsamer ab. Eine starke Gewichtszunahme führt deshalb zu Schweißausbrüchen auch schon bei geringer Anstrengung, nach dem Essen, bei wärmeren Temperaturen.
Richtig Trinken beim Sport – so geht´s:
Vor dem Training: Trinke 2 Stunden bis 20 Minuten vor dem Training 0,5 Liter Wasser. So startest du gut hydriert ins Workout.
Beim Training: Trinke ca. 200-250 ml alle 15 Minuten. Natürliches Wasser ist das beste Sportgetränk, wenn das Training bis zu 60 min dauert. Trainierst du deutlich länger als eine Stunde, ist ein elektrolyt- und energiehaltiges Getränk (z.B. Wasser mit Ananassaft im Verhältnis 3:1 plus eine Messerspitze Kochsalz) sinnvoll.
Nach dem Training: Den trainingsbedingten Flüssigkeitsverlust solltest du direkt im Anschluss durch Trinken ausgleichen. Dafür einfach vor- und nach dem Workout wiegen. Für jedes halbe Kilo, dass die Waage weniger anzeigt, einen halben Liter Wasser trinken.
Fazit
Schwitzen ist weder gut noch schlecht, sondern einfach der natürliche Kühlungs-Prozess des Körpers. Schweiß hat mit der Regulation der Körpertemperatur eine lebensnotwendige Aufgabe und schützt unseren Körper vor Überhitzung. Ob jemand viel oder wenig schwitzt, hängt auch von seinem Fitness Level, aber vor allem von der Körpertemperatur ab. Die Wärmeproduktion ist beim Sport der entscheidende Faktor für die Schweißproduktion.
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